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Infobrief vom Sonntag, 27. August 2023

1. Presseschau

  • Stark-Watzinger ist Sprachpanscher 2023
  • Literarische Mühe im Unterricht
  • Weniger Sexismus in indischen Gerichtssälen
  • Können und vermögen
  • Politische Korrektheit im Tatort

2. Gendersprache

  • Ende der Einheitsschreibung
  • Verwaltungen im Landkreis Kassel gegen Sprachgendern
  • Gendern an Schulen im Raum Siegen
  • Hamburg: Volksinitiative-Sprecherin zieht sich zurück

3. Sprachspiele: Unser Deutsch

  • Arabische Zahlen

4. Kultur

  • Unbeliebte Dialekte

5. Berichte

  • Genderformen in der Wirtschaft

6. Kommentar

  • Budapester Namensnennungen

7. Termine


1. Presseschau

Stark-Watzinger ist Sprachpanscher 2023

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) ist von den VDS-Mitgliedern zum Sprachpanscher 2023 gewählt worden. 55 % der abgegebenen Stimmen entfielen auf sie. Sie will gemeinsam mit ihrer Partei durchsetzen, künftig in deutschen Behörden Englisch als Verwaltungssprache einzuführen. Das solle „ausländischen Fachkräften den Behördengang erleichtern“, heißt es. „Das ist nicht nur ein teures und bürokratisches Projekt, vielmehr entwertet es die Stellung der deutschen Sprache“, sagt Prof. Walter Krämer, Vorsitzender des VDS. Auf Platz 2 wählten die VDS-Mitglieder eine weitere Politikerin, Julia Willie Hamburg, die niedersächsische Kultusministerin. Sie befürwortet, dass Lehrer während des Unterrichts eine vermeintlich „gendergerechte“ Sprache verwenden sollen. Die Personalberatung Kienbaum Consults International liegt auf Platz 3, sie rühmt sich mit denglischen Floskeln wie „People Sustainability“ und „The Next Chapter for Organizations“. Den 4. Platz erreicht Prof. Dr. Martin Eberle, der Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK), unter dessen Ägide die Umbenennung in „Hessen Kassel Heritage – Museen, Schlösser, Parks“ stattgefunden hat. Den 5. Platz erreicht die Schnellimbisskette McDonald’s, die mit Denglisch-Konstruktionen wie „Spice, wie du ihn likest“ für Kopfschütteln sorgt. (vds-ev.de)


Literarische Mühe im Unterricht

Die FAZ-Seite „Bildungswelten“ bildet großflächig den Schreibtisch des Schriftstellers Wolfgang Koeppen (1906-1996) in seinem Geburtshaus in Greifswald ab. Hier entstand sein Roman „Tauben im Gras“ (1951), er war als Pflichtlektüre für berufliche Gymnasien in Baden-Württemberg vorgesehen. Dann erkannte eine Deutschlehrerin rassistische Inhalte in dem Romantext, sodass die Lehrer in diesem Bundesland nun auf den Text verzichten können. Wolfgang Schimpf, ehemaliger Leiter eines Göttinger Gymnasiums, sieht in diesem Vorgang einen Trend, wie seit einigen Jahren die Lehrinhalte des Deutschunterrichts und der Lehrbücher verändert werden. Bisher sei es im Literaturunterricht unbestritten gewesen, dass es sich lohnt, komplexe literarische Texte zu behandeln. „Fremdheitserfahrung und zugleich Überzeitlichkeit der Sujets wurden als Teil ihrer bildenden Wirkung betrachtet, die Bewältigung von Hindernissen beim Verstehen galt als motivierender Anspruch“, schreibt Lehrer Schimpf. Für Koeppens „Tauben im Gras“ gäbe es für die literarische Analyse im Deutschunterricht, verbunden mit vertiefter thematischer Diskussion, kaum eine bessere Wahl. Angesichts solcher Entwicklungen fragt Wolfgang Schimpf, ob der Deutschunterricht künftig noch in der Lage ist, sich der tradierten europäischen Kultur zu stellen, sie als historisch gewachsen zu begreifen und an ihr zu lernen. (faz.net (Bezahlschranke))


Weniger Sexismus in indischen Gerichtssälen

Indien gilt als besonders patriarchalisch, es ist eines der Länder, in denen sexualisierte Gewalt besonders häufig vorkommt, zugleich aber auch von institutioneller Seite heruntergespielt wird. Das zeigt sich in der bisherigen Sprache des Rechtssystems. Diese soll jetzt novelliert werden. Ein neues Handbuch soll Richtern Alternativen für bisher verwendete Begriffe aufzeigen und die Sprache weniger sexistisch klingen lassen. Neu sei z. B. „unverheiratete Frau“ statt „alte Jungfrau“. Auch soll vor Gericht einfach nur von „Frau“ gesprochen werden, nicht wie bisher von „Karrierefrau“, „Verführerin“ oder „Frau mit freier Moral“. „Selbst wenn die Nutzung von Stereotypen nicht den Ausgang eines Falls verändert, kann stereotype Sprache Ideen bekräftigen, die gegen unser konstitutionelles Ethos sind“, so der Präsident des Obersten Gerichtshofes laut Indian Express. (nau.ch)


Können und vermögen

Der Literaturwissenschaftler Magnus Klaue hat für die WELT Beispiele für die Verwendung des Modalverbs „können“ gesammelt und zwar als Frage: „Kann Scholz Kanzler?“ oder als Aussage: „Deutschland kann Klima“. Für Kaue sind diese Verwendungsweisen „offensives Stammeldeutsch“. Die Formulierung habe etwas Patziges, Präpotentes und zugleich Subalternes, so Kaue. Er kritisiert besonders die Beliebigkeit der Aussage, wo sie dem Wortsinn widerspricht. So ziele die Frage ‚Kann Deutschland Endemie?‘ entgegen dem Wortsinn nicht auf Deutschlands Fähigkeit, das Virus zu verbreiten, sondern darauf, ob es mit den Folgen seiner Verbreitung angemessen umgeht: Stammeldeutsch zwecks Leserverblödung. Und ‚Kann Biden Krise?‘ sei hoffentlich keine Frage nach Bidens Befähigung, „Krisen auszulösen, sondern danach, ob er sie – nun ja – managen kann.“ (welt.de (Bezahlschranke))


Politische Korrektheit im Tatort

Der Münster-Tatort gilt als Zugpferd im deutschen Fernsehen, die Krimi-Reihe erfreut sich gerade wegen der gehässig-liebevollen verbalen Kleinkriege zwischen Professor Boerne (Jan Josef Liefers) und Silke Haller (Christine Urspruch) einer treuen Anhängerschaft. Urspruch ist kleinwüchsig, diese Tatsache wird in in ihrer Rolle als Dr. Haller regelmäßig von Professor Boerne aufgegriffen, der sie „Alberich“ nennt, eine Anspielung auf den Zwergenkönig in der germanischen Mythologie. Allerdings habe sich die Wahrnehmung der Rolle seitens des Drehbuch-Teams in den letzten Jahren gewandelt, so Urspruch in einem Interview mit Der Westen: „Und es ist auch so, dass meine Rolle von verschiedenen Seiten – im Drehbuch zum Beispiel – nicht mehr Alberich genannt wird. Wenn ich beispielsweise einen Dialog mit Jan Josef Liefers habe, dann steht im Buch Professor Friedrich Boerne und Silke Haller. Da steht nicht mehr Alberich. Auch unsere Ausdrucksweise, die Witze, die Professor Boerne auf meine Kosten macht, haben sich gewandelt. Sie sind abgemilderter. Das war ein großes Bestreben der Redaktion.“ Bedenkenträger in der Redaktion habe es schon vor 20 Jahren gegeben, so Urspruch, aber sie könne sich vorstellen, dass es heute sogar noch schwieriger wäre, politisch inkorrekte Figuren und Witze überhaupt einzuführen. (derwesten.de)


2. Gendersprache

Ende der Einheitsschreibung

Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg bewertet in der FAZ noch einmal die letzte Sitzung des Rats für deutsche Rechtschreibung im Juli in Eupen. Der Rat hat angekündigt, dem Amtlichen Regelwerk einen „Ergänzungspassus“ beizufügen, der auch einen Abschnitt über Genderzeichen enthält. Dieser Passus erkläre die Genderzeichen zwar „nicht zum Kernbestand“ gehörig, weise sie aber einer Randgruppe zu, um die man sich besonders kümmern („weiter beobachten“) müsse. Eisenberg hält diesen neuen Status der Genderzeichen mit „metasprachliche(r) Bedeutung zur Kennzeichnung aller Geschlechtsidentitäten“ für bedrohlich. Denn dieser Bedeutungstyp existiert in der deutschen Sprache bisher nicht. Solche Zeichen könnten von „jemandem, der über Sprachmacht verfügt, festgelegt, eingeführt, durchgesetzt und damit missbraucht werden“. Mit diesem Genderpassus im Regelwerk werde der Zugang zum Ende der Einheitsschreibung geöffnet, so Eisenberg. (faz.net (Bezahlschranke))


Verwaltungen im Landkreis Kassel gegen Sprachgendern

Die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine (HNA) hat Gemeinden rund um Kassel zu ihrem Umgang mit dem Gendern befragt. Die meisten Verwaltungen halten nichts davon, so das Ergebnis. „Sprache sollte stets für alle Menschen einfach und verständlich sein und niemanden ausschließen“, sagte Baunatals Bürgermeisterin Manuela Strube (SPD). Hier gebe es keine vermeintlich gendergerechte Sprache im Schriftverkehr oder in Dokumenten. Der Grund, so Strube: Sonderzeichen wie Gendersterne oder Binnen-I könnten gerade für Menschen, die die deutsche Sprache lernen, für Verwirrung sorgen. „Hier schränkt Gendern Nicht-Muttersprachler oder auf einfache Sprache angewiesene Personen ein und lenkt von Inhalten ab, indem es den Lesefluss behindert.“ Auch in Vellmar werde nicht gegendert: „Es gibt nun wirklich Wichtigeres“, sagt Bürgermeister Manfred Ludewig (SPD). Caldens Bürgermeister Maik Mackewitz (parteilos) reagierte auf die schriftliche Anfrage nach dem Gendern mit einem kurzen „Nein“ – mit Ausrufezeichen. Viele andere Gemeinden argumentierten ähnlich, nur wenige würden gendern, heißt es, dabei aber „sachte“ vorgehen, da die Verständlichkeit im Vordergrund stehe. Dr. Normann Günther, VDS-Regionalleiter in Kassel, freut sich über die zuletzt stärkere Abkehr der Gemeinden vom Gendern. Das generische Maskulinum – die grammatisch männliche Form – habe mit Maskulinität nichts zu tun, da es sexusneutral sei, so Günther. Der Vorwurf, dass Leser beim generischen Maskulinum Frauen nicht mitdenken würden, werde zwar durch diese Sprachformen begünstigt, aber nicht verursacht. (hna.de)


Gendern an Schulen im Raum Siegen

Die Schulen im Raum Siegen tun sich schwer mit der Entscheidung des Rechtschreibrats, Gendern weiterhin nicht als orthographisch und grammatikalisch korrekt anzusehen. Man schaue nach Düsseldorf, ins Schulministerium, das sich dazu weiter bedeckt hält. Währenddessen habe sich die Doppelnennung („Kolleginnen und Kollegen“) in den Schulen durchgesetzt, einheitliche Regelungen gebe es allerdings nicht, hieß es von mehreren Schulen. An der Bertha-von-Suttner Gesamtschule in Siegen sei das Gendern hingegen häufiger Thema unter den Schülern, so die Schulleiterin Dr. Bettina Glaß. „Genderneutrale Schreib- und Sprechweisen werden verwendet, allerdings nicht flächendeckend”, so Glaß. Sie selbst gendere in Mails mit Doppelpunkt, um explizit beide Geschlechter anzusprechen: „Die Rechtschreibregeln hinken gesellschaftlichen Bewegungen hinterher“, sagt sie.

Die Volontärin der Siegener Zeitung, Leonie Schipper, fragt sich hingegen, ob Gendern wirklich das Gelbe vom Ei sei. Sie selbst habe sich nie ausgeschlossen gefühlt, wenn Lehrer von Schülern gesprochen hätten. Die Absurdität des Genderns werde vor allem im Kontakt mit ihrer englischen Familie deutlich, die sich über die Diskussion köstlich amüsiere: „Klar, da ist es einfach: ‚a teacher‘ ist eine Lehrkraft – männlich oder weiblich.“ Ihr sei das nicht geheuer: „Gleichberechtigung schön und gut. Aber muss die Sprache des Dichtens und Denkens neu erfunden werden?“ (siegener-zeitung.de (Bezahlschranke), siegener-zeitung.de)


Hamburg: Volksinitiative-Sprecherin zieht sich zurück

Die Initiatorin der Hamburger Volksinitiative gegen das Gendern, Sabine Mertens, hat sich mit sofortiger Wirkung von der Arbeit in der Initiative zurückgezogen. Grund seien gesundheitliche Probleme, die auch durch die Anfeindungen gegen sie im Rahmen der Volksinitiative aufgekommen wären, heißt es in einer Mitteilung. Sie habe die Verantwortung für die Volksinitiative mit großer Freude und Leidenschaft übernommen, Sprache sei auch weiterhin ihre Herzensangelegenheit. Allerdings hätten die persönlichen Angriffe auf sie enorme Auswirkungen auf ihre Gesundheit: „Ein zu hoher Preis für mich persönlich. Für die nächsten Etappen – Volksbegehren und schließlich Volksentscheid – braucht es frische Energie, deshalb gebe ich den Staffelstab weiter", so Mertens. (abendblatt.de (Bezahlschranke))


3. Sprachspiele: Unser Deutsch

Arabische Zahlen

Manche Sprachfrage ist eigentlich eine Sachfrage. Das gilt auch für die arabischen Zahlen. Warum heißen sie so? Gemeint sind die Zahlzeichen, genauer gesagt die Ziffern, von 0 bis 9. Ursprünglich galten im Deutschen, übernommen mit der lateinischen Schrift, die römischen Zahlen. Sie nutzen bekanntlich die Buchstaben I, V, X, L, D und M für die Zahlen 1, 5, 10, 50, 100, 500 und 1000. Heute leben sie nur noch auf Uhren, auf Denkmälern und anderen lexikalischen Nischen, zum Beispiel der Reihung von Herrschern und Päpsten, fort. Es war Adam Riese, der Rechenmeister aus dem oberfränkischen Staffelstein, der die römischen Ziffern aus dem Rechenwesen verdrängt hat. Sein auf deutsch verfasstes Rechenbuch ‚Rechnen auf der Linihen und Federn‘ (1522) erlebte bis ins 17. Jahrhundert 120 Auflagen. In der Wendung nach Adam Riese (‚richtig gerechnet‘) lebt es bis heute fort.

Der Ursprung unseres heutigen Zahlensystems liegt in der altindischen Brahmi-Schrift des 3. vorchristlichen Jahrhunderts mit Ziffern von 1 bis 9. Sie wurde 628 von dem indischen Astronomen und Mathematiker Brahmagupta um das Zeichen 0 für Null ergänzt. Die Eroberung Indiens und Persiens durch die Araber führte zur Übernahme dieses Schriftsystems. Wann und wie es ins Abendland gelangte, ist strittig. Man liest, ein Mönch namens Gerbert (der spätere Papst Sylvester II) habe es im 10. Jahrhundert in Katalonien übernommen. Eine andere Deutung nennt den Italiener Leonardo Fibonacci, der die Zahlzeichen in Algerien kennengelernt und in seiner Schrift ‚Liber abaci‘ (1202) eingeführt habe. Er nannte sie indische Ziffern. Das Schriftsystem war dem römischen Fünfersystem für höhere Rechenarten weit überlegen. Wer auch immer den Transfer ins Abendland bewerkstelligt hat, die ursprünglich indischen Zahlzeichen wurden über die arabische Welt vermittelt. Darum heißen sie bis heute arabische Zahlen.

Die Vorgeschichte dieses Kulturtransfers lässt verstehen, warum es in Indien so viele Informatiker gibt, warum dort die Digitalisierung weiter fortgeschritten ist, und warum wir gerade in Indien um Fachleute für Wirtschaft und Industrie werben. Auch die Multipliziertricks der sogenannten Vedischen Mathematik sind unseren Schulen bis heute verborgen geblieben. Wir könnten diese Namensgeschichte zum Anlass nehmen, den vorderen Orient und die arabische Welt weniger aus ihrer jüngeren Geschichte, aus Kolonialismus und Islamismus, zu verstehen, sondern mehr aus ihren großen historischen Kulturen.

Horst Haider Munske

Der Autor ist Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Vereins Deutsche Sprache e. V. Ergänzungen, Kritik oder Lob können Sie schicken an: horst.munske@fau.de.


4. Kultur

Unbeliebte Dialekte

Die Sprachlern-App Preply hat bei einer Umfrage den unbeliebtesten deutschen Dialekt gesucht. Mit großem Vorsprung (knapp 38 Prozent) landete Sächsisch auf dem ersten Platz. Vor allem Frauen lehnten es ab (40 Prozent) , bei den Männern waren es nur 35 Prozent. Deutlich abgeschlagen auf Platz zwei liegt Schwäbisch, da kann auch das inoffizielle schwäbische Motto „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“ nichts ändern. Auf Platz 3 liegt Bairisch, auch wenn viele es gerne als gemütlich bezeichnen. (preply.com)


5. Berichte

Genderformen in der Wirtschaft

Der Schriftsteller, Physiker und Frankfurter Regionalleiter des VDS, Dr. Bernd Fischer, hat seine Meinung zum Thema Gender-Zwang im Interview mit DWC-TV kundgetan. Gendern störe die Ästhetik der deutschen Sprache. „Der Kunde ist von Anfang an als ein geschlechtsneutrales Nomen konzipiert. Man soll das Nomen Kunde nicht automatisch als männlich definieren.“ Durch Umfragen werde immer wieder deutlich, „ein Großteil der Bevölkerung ist gegen das Gendern.“ Besonders problematisch werde es, wenn die Sprachbenutzer zum Gendern gezwungen werden. Thema des Gesprächs war auch der Einsatz von Genderformen in der Wirtschaft: Viele Unternehmen nähmen Gendersprache auch als eine Art Marketing-Maßnahme. Aber Fischer warnt davor, dass solche Werbemaßnahmen bei den Kunden auch schnell zu Überdruss und damit Umsatzeinbußen führen können. (dwc-digital.com)


6. Kommentar

Budapester Namensnennungen

Jedem steht das Recht zu, fremdsprachliche Wörter falsch auszusprechen. Jedem? Zwei Ausnahmen gibt es: Das sind die Medienleute, zum Beispiel Sportreporter, sowie alle, die mit ihrem Englisch protzen. Alle anderen dürfen das englische /v/ mit dem englischen /w/ durcheinanderbringen. Profis dürfen es nicht. Von den Vorbetern in Radio und Fernsehen, also von den Profis, erwartet der Bürger, dass er nicht mit falschen Tönen in die Irre geführt wird. Vorbildlich ist da Sigi Heinrich, der dieser Tage zur Leichtathletik-WM aus Budapest bei Eurosport zu vernehmen ist. Mag sein, dass auch ihm nicht jeder Volltreffer gelingt, aber es ist zu hören: Er hat die Namen der Athleten recherchiert, er bemüht sich, Prudence Sekgodiso und Ярослава Магучіх so auszusprechen, dass sich die Gemeinten ohne Verzerrung wiedererkennen. Da sieht sich nicht der blasierte Reporter im Vordergrund („Ich weiß, wie es richtig heißt, aber die Hörer wollen es so!“), auch nicht der ignorante Reporter, der gar nicht mitbekommt, wie er sich anhört, sondern da berichtet einer, der die Leute ernst nimmt und respektiert. (Oliver Baer)


7. Termine

Donnerstag, 31. August 2023, Region 52 (Aachen)
Stammtisch
Ort: Heimatforum Haaren, Mühlenstr. 19, 52080 Aachen
Zeit: 19:00 Uhr

Freitag, 1. September 2023, Region 10-14, 16 (Berlin und Umgebung)
Vortragsreihe „Beiträge jüdischer Schriftsteller zur deutschen Sprache“
Prof. Dr. Karl E. Grözinger: „Das deutsche Wort als Spektrum der Kulturen – das Beispiel Franz Kafka und die Transformation des Judentums in Deutschland“
Prof. Dr. Hans Dieter Zimmermann: „"Czernowitz – eine jüdisch-deutsche Sprachinsel“
Ort: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Kleiner Säulensaal, Breite Str. 36, 10178 Berlin (Zugang nicht über den Haupteingang der Bibliothek, sondern über den Seiteneingang, vom Haupteingang ca. 100 m Richtung Humboldt-Forum.)
Zeit: 18:15 Uhr
Anmeldung erbeten unter: vds-ev.bp@gmx.de
Der Eintritt ist frei.

Donnerstag, 7. September 2023, Region 09 (Chemnitz)
Mitgliedertreffen mit Wahl der Regionalleitung sowie Vortrag von Jörg Bönisch (Mitglied des VDS-Bundesvorstands) Praxistipps für die Regionalarbeit und Streitfall Gendersprache
Ort: Kraftwerk e. V., Kaßbergstr. 36, 09112 Chemnitz
Zeit: 18:00 Uhr

Donnerstag, 7. September 2023, Region 28 (Bremen)
Mitgliedertreffen
Ort: Restaurant „Katzen-Café“, Schnoor 38, 28195 Bremen
Zeit: 19:00 Uhr

Samstag, 9. September 2023, verschiedene Aktionen zum Tag der deutschen Sprache
Region 07 (Gera, Jena)
Lesung: Otto von Bismarck - der eiserne Kanzler
Ort: Stadtverwaltung Bad Köstritz, Festsaal im Palais, Heinrich-Schütz-Str. 4, 07586 Bad Köstritz
Zeit: 14:00 Uhr
Region 18 (Rostock)
Öffentliche Festveranstaltung mit Übergabe der Urkunden “Sprachvorbild 2023“ sowie anschl. Empfang
Ort: Bauernhaus Biestow, Am Dorfteich 16, 18059 Rostock
Zeit: 15:00 Uhr
Anmeldung beim Vorsitzenden der Regionalgruppe erforderlich: d_rasch@t-online.de
Region 38 (Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg)
Infostand
Ort: Kohlmarkt, 38100 Braunschweig
Zeit: 10:00-14:00 Uhr
Region 44 (Bochum, Dortmund, Herne)
Informationsstand
Ort: Ecke Katharinenstraße und Kampstraße, 44137 Dortmund
Zeit: 10:00-18:00 Uhr
Region 90, 91, 92 (Nürnberg, Erlangen)
Informationsstand
Ort: Röthenbach-Center, Dombühler Str. 9, 90449 Nürnberg
Zeit: 9:00-19:00 Uhr
Region Elfenbeinküste
Aktion 2000 Neue VDS-Beitritte gewinnen
Zeit: 8:00-17:00 Uhr

Montag, 11. September 2023, Region 65 (Wiesbaden)
Mitgliedertreffen
Ort: Restaurant Europa (Stadthalle, gegenüber dem Rathaus), Gagernring 1, 65779 Kelkheim
Zeit: 19:00 Uhr

Donnerstag, 14. September 2023, Region 50-51 (Köln)
Mitgliedertreffen
Ort: Restaurant „Cöllner Hof“, Hansaring 100, 50670 Köln
Zeit: 18:00 Uhr

Donnerstag, 14. September 2023, Region 20-22 (Hamburg und Umland)
Treffen der Regionalleitung
Ort: Hotel Ibis Alsterring, Pappelallee 61, 22089 Hamburg
Zeit: 18:00 Uhr

Samstag, 16. September 2023, Region 59
Tag der offenen Tür
Ort: neue Geschäftsstelle des VDS, Hohes Feld 6, 59174 Kamen
Zeit: 11:00 bis 17:00 Uhr

Samstag, 16. September 2023, Region 48 (Münsterland)
Deutsch-Ukrainische Familiensaga in Wort, Bild und mit Musik
Ort: Bürgerhaus Saerbeck, Ferrières-Straße 12, 48369 Saerbeck
Zeit: 15:00 Uhr

Dienstag, 19. September 2023, Region 20-22 (Hamburg und Umland)
Verleihung des Elbschwanenordens
Ort: Gästehaus der Universität Hamburg, Rothenbaumchaussee 34, 20146 Hamburg
Zeit: 18:00 Uhr

Dienstag, 19. September 2023, Region 53 (Bonn, Voreifel, Ville und Siebengebirge)
Mitgliedertreffen
Ort: Familienbildung Rhein-Sieg, Bonner Straße 68a, 53757 Sankt Augustin
Zeit: 19:00 Uhr

Donnerstag, 21. September 2023, Region 01 (Dresden, Riesa)
Festveranstaltung zum Tag der deutschen Sprache mit Puppenspiel der Figurentheater-Künstlerin Cornelia Fritzsche
Ort: Stadtbezirksamt Dresden-Loschwitz, Grundstraße 3, 01326 Dresden
Zeit: 19:00 Uhr

Sonntag, 24. September 2023, Region 50-51 (Köln)
Verleihung des Lehrer-Welsch-Preises
Ort: Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Severinstr. 241, 50676 Köln
Zeit: 12:00 Uhr

Montag, 25. September 2023, Region 03 (Cottbus)
Mitgliedertreffen
Ort: Hotel „Zur Sonne“, Taubenstraße 7, 03046 Cottbus
Zeit: 18:00 Uhr

Dienstag, 26. September 2023, Region 38 (Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg)
Mitgliedertreffen
Ort: Gaststätte „Gliesmaroder Thurm“, Berliner Str. 105, 38104 Braunschweig
Zeit: 17:00 Uhr

Dienstag, 26. September 2023, 67, 68, 69 (Rhein-Neckar)
Mitgliedertreffen
Ort: „Kyffhäuser – Das Gasthaus“, Ladenburger Str. 38, 69120 Heidelberg
Zeit: 19:00 Uhr

Mittwoch, 27. September 2023, Region 10-14, 16 (Berlin und Potsdam)
Vortrag von Prof. Dr. Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache: "Der Krieg der Wörter – ein Bericht von der Genderfront".
Ort: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Kleiner Säulensaal, Breite Str. 36, 10178 Berlin (Zugang nicht über den Haupteingang der Bibliothek, sondern über den Seiteneingang, vom Haupteingang ca. 100 m Richtung Humboldt-Forum.)
Zeit: 18:00 Uhr

Mittwoch, 27. September 2023, Region 60 (Frankfurt)
Veranstaltungshinweis: Magie mit vier Händen – Duo Petkunaite spielt erstmalig in Frankfurt Werke von Mozart, Schubert, Ravel und Czerny.
Weitere Infos und Eintrittskarten hier, Preis: 65 €, Speisen und Getränke sind im Preis enthalten
Ort: Sinn Spezialuhren GmbH (im Atrium), Wilhelm-Fay-Str. 21, 65936 Frankfurt
Zeit: 20:00 Uhr

Donnerstag, 28. September 2023, Region 18 (Rostock)
Mitgliedertreffen
Ort: Gasthaus „Zum Bauernhaus Biestow“, Am Dorfteich 16, 18059 Rostock
Zeit: 18:00 Uhr

Donnerstag, 28. September 2023, Region 73 (Esslingen)
Mitgliedertreffen
Ort: Hotel/Restaurant Jägerhaus, Römerstr. 7, 73732 Esslingen
Zeit: 18:30 Uhr

Donnerstag, 28. September 2023, Region 83 (Rosenheim, Oberbayern)
Offene Gesprächsrunde (mit Kurzvorträgen) Gendern – Wozu ?!
Ort: Bücherei Prien, Alte Rathausstr. 11, 83209 Prien am Chiemsee
Zeit: 19:00 Uhr

Donnerstag, 5. Oktober 2023, Region 41/47 (Mönchengladbach, Neuss, Viersen/Duisburg, Moers, Krefeld)
Mitgliedertreffen und Vortrag von Claus Günther Maas (Vorstandsmitglied des VDS): Gendern oder nicht Gendern – wem geht zuerst die Luft aus?
Ort: Drusushof, Erftstr. 58, 41460 Neuss
Zeit: 19:00 Uhr

Freitag, 6. Oktober 2023, Region 30, 31 (Hannover, Nienburg, Wunstorf, Hildesheim, Stadthagen, Hameln, Peine)
Mitgliedertreffen
Ort: Gaststätte „Konstantinos“, Hildesheimer Str. 49, 30880 Laatzen
Zeit: 18:30 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober 2023, Region 20-22 (Hamburg und Umland)
Treffen der Regionalleitung
Ort: Hotel Ibis Alsterring, Pappelallee 61, 22089 Hamburg
Zeit: 18:00 Uhr

Freitag, 13. Oktober 2023, Region Wien
Vortrag von Prof. Dr. Walter Krämer Der Krieg der Wörter – ein Bericht von der Genderfront
Ort: Verein Muttersprache, Bezirksmuseum Floridsdorf, Prager Str. 33, 1210 Wien
Zeit: 18:00 Uhr

Montag, 23. Oktober 2023, Region 03 (Cottbus)
Mitgliedertreffen
Ort: Hotel „Zur Sonne“, Taubenstraße 7, 03046 Cottbus
Zeit: 18:00 Uhr


Der VDS-Infobrief enthält Neuigkeiten zu verschiedenen Sprachthemen. Männer sind mitgemeint, das Gleiche gilt für andere Geschlechter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln gelegentlich die Meinung der Redaktion wider.

Redaktion: Oliver Baer, Holger Klatte, Asma Loukili, Dorota Wilke, Jeanette Zangs

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Vereinsregisternummer: 4996 beim Amtsgericht Dortmund