Die deutsche Sprache ist schön, präzise und abwechslungsreich. Dennoch wird sie regelmäßig verschandelt und verhunzt – vor allem durch Denglisch und Gendersprache. Die folgenden fünf Kandidaten haben wir ausgewählt als diejenigen, die es am meisten verdient hätten, „Sprachpanscher 2023“ zu werden. Abstimmen können alle VDS-Mitglieder. Falls Sie noch kein Mitglied sind: Hier können Sie einen Antrag auf Mitgliedschaft sofort elektronisch ausfüllen.
Die diesjährigen Kandidaten:
- Bettina Stark-Watzinger, Bundesbildungsministerin
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung plant (gemeinsam mit ihrer Partei FDP), in deutschen Behörden künftig das Englische als Verwaltungssprache einzuführen. Das soll „ausländischen Fachkräften den Behördengang erleichtern“. Ein teures und bürokratisches Projekt, das die Stellung der deutschen Sprache weiter entwertet und Arbeitskräften aus dem Ausland signalisiert: Deutschkenntnisse brauchen Sie hierzulande nicht.
- Julia Willie Hamburg, Kultusministerin in Niedersachsen
Die niedersächsische Kultusministern Julia Willie Hamburg möchte, dass Lehrer während des Unterrichts eine (wie sie meint) „gendergerechte“ Sprache verwenden sollen. Zwar mache das Land hierbei keine rechtlichen Vorgaben, sagte sie der Neuen Osnabrücker Zeitung. Aber es sei eben auch nicht verboten, vor Klassen „gendergerecht“ zu sprechen, „sondern ich persönlich befürworte das sogar.“
- McDonald’s Deutschland
Kaum ein anderes US-amerikanisches Unternehmen hat in der deutschen Sprache soviel Denglisch hinterlassen wie dieses. „Big Mac“, „Chicken Nuggets“ und „Happy Meals“ gehören seit Jahrzehnten zur „Fast-Food“-Welt in Deutschland. Aber McDonald’s ist mit seinen Denglisch-Schöpfungen nicht am Ende: „Spice, wie du ihn likest“ lautet ein aktueller Werbespruch. Die vegetarische Sparte kommt völlig ohne Deutsch aus: „McPlant“, „Beyond Meat“, „Do you believe in miracles? We do.“, heißt dort zum Beispiel.
- Martin Eberle, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK)
Die Museumslandschaft Hessen-Kassel (Weltkulturerbe!) heißt seit dem 1. Mai „Hessen Kassel Heritage – Museen, Schlösser, Parks“, weil so das internationale Publikum besser angesprochen werden könne. Peinlich für die Stadt, die das sprachliche Erbe der Brüder Grimm wahren will. Auch die Kasseler Bürger sind empört.
- Kienbaum Consultants International GmbH
Die führende Firma für Personalberatung stört sich an den Resten der deutschen Sprache in ihrer Branche. Aus der „Kienbaum-Jahrestagung“ wurde die „People Convention“, „People Sustainability“ soll angeblich „The Next Chapter for Organizations“ sein. Es geht um „Leadership“, „Corporate Governance“ und „Best Practices“. Außerdem wird gegendert, was das Zeug hält. Selbst vor „Vorständin“ und „Speaker:in“ schrecken die Verantwortlichen nicht zurück.