1. Presseschau
Pferdesprache
Wir Menschen und die Primaten haben ein ausgeklügeltes System, um mit unseren Gesichtern verschiedene Emotionen ausdrücken zu können. Dass auch Pferde eine eigene Mimik haben, das haben jetzt Forscher der Universität Portsmouth (England) festgestellt. Pferde nutzten demnach gezielt ihre Gesichtsmuskeln, um Stimmungen oder Absichten auszudrücken. Insgesamt dokumentierte das Forscherteam 805 verschiedene mimische Ausdrücke, die 22 unterschiedlichen Verhaltensweisen zugeordnet werden konnten. Die Mimik sollte dabei nicht einzeln betrachtet werden, sondern immer in Kombination mit anderen Körperhaltungen, z. B. der Kopf- oder Ohrenhaltung oder der Bewegung des Schweifes. Die Forschungsarbeit soll dabei helfen, Gefühlszustände oder Schmerzen schneller zu erkennen und die Pflege der Tiere zu verbessern. (geo.de)
Rrrrrrrrrrr
Der Pole macht’s, der Spanier macht’s, der Bayer macht’s – das R rollen. Es wird auf der Zungenspitze gebildet und benötigt eine entsprechende Feinmotorik, die meist erlernt werden kann. Im Rest der Bundesrepublik wird das R nicht gerollt, doch das war noch vor 300 Jahren anders, da rollte das R im gesamten deutschsprachigen Raum. Einer Theorie zufolge ist der französische König Ludwig XIV., bekannt als Sonnenkönig und Erbauer von Schloss Versailles, Schuld am Verschwinden des Zungenspitzen-R. Er soll – im Gegensatz zu seinen Untertanen – motorisch nicht in der Lage gewesen sein, das R vorne zu rollen. Das durfte natürlich nicht sein, und so wurde es modern, das R in den Rachen zu verlegen. Und weil der Rest Europas Frankreich als Vorbild von Kunst und Kultur sah, importierte er diese neue Eigenart. Über Jahrzehnte und Jahrhunderte setzte sich das Rachen-R schließlich durch. Dass Bayern jedoch am Zungen-R festhielt, lässt sich vermutlich mit der eher abgesonderten Lage des Landes erklären. „Seit der Zeit des Königreichs gebe es eine einheitliche Kultuspolitik – und damit auch eine gemeinsame Bildungsschicht. Lehrer wanderten von Altbayern nach Schwaben oder Franken und umgekehrt, aber eben kaum aus anderen Regionen nach Bayern“, schreibt Joshua Sprenger in der Süddeutschen Zeitung. Mittlerweile würde jedoch in Bayern auch verstärkt das Rachen-R zu hören sein. (sueddeutsche.de (Bezahlschranke))
Deutsch in Kasachstan
Das Sprachlernzentrum Astana in Kasachstan besteht als Partner des Goethe-Instituts seit 25 Jahren. Es werde dort nicht nur die deutsche Sprache gelehrt, auch interkulturelle Kompetenzen hätten eine besondere Bedeutung, erklärt Gulnara Fachrudinowa, Leiterin des Sprachlernzentrums, das im Jahr 2000 im Rahmen eines bilateralen Abkommens über kulturelle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kasachstan gegründet wurde. Fachrudinowa erläutert, dass man den Menschen in Kasachstan mit diesem Zentrum den Zugang zur deutschen Sprache und Kultur anbieten wollte.
Seitdem habe sich der Ort inhaltlich, strukturell und personell stark weiterentwickelt. Anfänglich erhielt das Zentrum Material und Finanzierung durch das Goethe-Institut, seit 2013 operiert es jedoch völlig eigenständig. Heute verzeichnet das Sprachlernzentrum über 27.000 Kursteilnehmer und mehr als 20.000 absolvierte Prüfungen. Es gilt als offizielles Prüfungszentrum für das Goethe-Zertifikat und TestDaF.
Neben der Ausbildung von Fachkräften für den deutschen Markt habe die deutsche Sprache in Kasachstan auch eine große Bedeutung durch historische und familiäre Verbindungen. Fachrudinowa sagt zudem, dass der didaktische Ansatz des Sprachlernzentrums Astana konsequent handlungsorientiert sei und sie nicht nur Sprachvermittler, sondern auch Bildungsbegleiter seien. (daz.asia)
G9 ermöglicht Sprachförderung
In Baden-Württemberg wird ab dem Schuljahr 2025/2026 das neunjährige Gymnasium (G9) wieder eingeführt. Stefan Wiedenbauer, Rektor des Kant-Gymnasiums in Weil am Rhein, erklärt, dass dadurch organisatorische und inhaltliche Anpassungen für die Schulen entstünden und seine Schule dabei insbesondere die Sprachförderung priorisieren würde. Ein eigenes Sprachförderkonzept werde hierfür noch entwickelt. Wiedenbauer stellt fest, dass viele Schüler, auch diejenigen mit Deutsch als Muttersprache, große Schwierigkeiten im grundlegenden Umgang mit der deutschen Sprache hätten. Die zusätzliche Sprachförderung soll ab der fünften Klasse beginnen und mehrere zusätzliche Wochenstunden umfassen. (verlagshaus-jaumann.de)
Diktate können retten
Eine aktuelle Schweizer Studie, in Auftrag gegeben von der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), zeigt auf, dass die Sprachkompetenz der Schüler gesunken ist. Nicht nur die Verständigung zwischen den Sprachregionen sei gefährdet, es verschlechterten sich zunehmend auch die grundlegenden Fähigkeiten im Lesen und Schreiben.
Besonders auffallend seien die sprachlichen Defizite bei den Deutschschweizern, viele Schüler verstünden kaum noch Französisch. Die Auftraggeber der Studie fordern daher eine Rückkehr zu traditionellen Methoden wie dem Diktat. Lange als veraltet und autoritär verpönt, kehrt das Diktat allmählich zurück in die Debatte. Neuropsychologen wie Lutz Jäncke bestätigen, dass sich nur durch regelmäßiges Üben die sprachlichen Fähigkeiten verbessern.
Doch in der Lehrerbildung und an Pädagogischen Hochschulen gelte das Diktat weiterhin als „tabu“ und „altmodisch und quälerisch“, berichtet die NZZ. Argumentiert wird mit dem Ansatz, dass Diktate die Kreativität „behindern“. In Frankreich jedoch gelte das Diktat als „Kulturgut“. Die Sprache werde als verbindendes Element der Nation gepflegt und gefeiert, es gebe sogar Diktat-Meisterschaften. Sebastian Briellmann von der NZZ meint, dass sich die Deutschschweiz daran ein Vorbild nehmen könne, denn Diktate seien zwar „mühsam, aber effektiv“. (nzz.ch (Bezahlschranke))
2. Gendersprache
Klage vor dem Hamburger Verfassungsgericht
Die Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ in Hamburg, die 2024 nur knapp das notwendige Quorum verfehlte, steht am heutigen Freitag vor dem Verfassungsgericht der Hansestadt. Die Vertreter der Volksinitiative um den Hamburger Notar Jens Jeep werfen dem Senat vor, den Erfolg solcher Volksbegehren zu behindern. Die Informationen über die Abstimmung seien spärlich gewesen und die Beantragung der Abstimmung per Brief viel komplizierter als bei jeder Wahl. Außerdem sei der Zeitraum der Unterschriftensammlung vollständig in die Ferien gelegt worden, kritisiert Jeep. Aus Sicht der Volksinitiative ist das Volksbegehren wegen der Behinderungen und der eingeschränkten Teilnahmemöglichkeit nicht verfassungsgemäß abgelaufen. (abendblatt.de (Bezahlschranke))
Nochmal Studierende
In der FAZ geht Wolfgang Krischke noch einmal auf die schon länger geführte Diskussion ein, wo der Ursprung der Personenbezeichnung Studierende liegt. Einige Wochen zuvor war in derselben Zeitung die Behauptung aufgestellt worden, sie sei in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden. Krischke weist darauf hin, dass Goethe „die partizipiale Form ebenso häufig wie Student(en), daneben auch Studiosus/Studiosi“ verwendet habe. Auch Johann Christoph Adelung habe das Wort Studierende für „edler“ und intellektueller gehalten, weil er die Studenten eher in der Kneipe vermutete. (faz.net (Bezahlschranke))
3. Sprachspiele: Phrasen der Neuzeit
Diese Revolution höret niemals wieder auf
Ich bin unter die Sammler gegangen, seitdem ich mir die neuesten Wortersetzungen notiere. Einige neuere (oder mir erst jetzt ins Bewusstsein getretene) sind:
Tagesmutter => Kindertagespflegeperson (Winter 2023; Bürokratiesprech)
Ausländerbehörde => Willkommensbehörde (Vorschlag von Souad Lamroubal)
Gewaltenteilung => Gewaltentrennung (Pseudoinnovation im Behördendeutsch)
Ohrenstäbchen => Pflegestäbchen (Aufwertung durch Werbesprache)
Deutschland => #Zusammenland (Aktivistensprech)
Staatl. Gymn. Pullach => Otfried-Preußler-Gymnasium Pullach => Staatl. Gymn. Pullach (angedacht, vom Gemeinderat beschlossen)
Menopause => Zweite Pubertät (Meliorisierung)
Heldendrama => Hildendrama (feministische Interpretation der Nibelungen von F. Schmalz)
Erstmals wird nun von „Raubkunst“ statt nur von „Fluchtgut“ gesprochen (Meldung übers Kunsthaus Bührle; politisch korrekte Explizitform)
Einigkeit und Recht und Vielfalt (EM-Slogan 2024)
Benjamin-Blümchen-Kita in Bautzen => Spreewichtel (2024)
Kita Benjamin Blümchen in Pretzien => Elbebande (angeblich nicht wegen pol. Korrektheit)
Kita Benjamin Blümchen in Staßfurt => Abenteuerland“ (Mai 2021)
Erythrina caffra => Erythrina affra (Juli 2024, neben vielen anderen Ersetzungen)
Unkraut => Beikraut / Begleitvegetation / Begleitwuchs
Den Unsinn von Ersetzungen will ich nur kurz am Beispiel der Umbenennung von Erythrina caffra in Erythrina affra zeigen. Die Meldungen dazu waren gleichlautend: So wurde gesagt, in manchen Regionen sei caffra verboten bzw. ein Schimpfwort. Man sagt, es leite sich von كفر her und sei muslimisch-koloniales Erbe. Es heißt auf der englischen Seite von Wikipedia: „The original etymology of the species name is related to kaffir, an ethnic slur used towards black people in Africa.“ Die dt. Wikipedia grenzt die so benannten Gruppen ein und erwähnt ebenfalls, dass der Ausdruck in Afrika gesetzlich verboten ist. Insofern ist die Änderung des botanischen Namens im Paradigma der politischen Korrektheit konsequent. Nun soll caffra zu affra werden und das neue Wort soll auf die afrikanische Herkunft der Pflanze verweisen. Aber in keiner Sprache, außer Manx-Sprache und Wallisisch, wird Afrika mit ff geschrieben, vgl. den Namen Afra (Afrikanerin). Als erzählendes (nicht nur benennendes) Zeichen ist es also falsch, da die Etymologie nicht stimmt. Man erfindet hier einfach ein neues Wort, weil die Kürzung des c recht einfach ist. Aber man begeht auch den Fehler, aus dem Slur ein nun genehmes Wort herauszuhören. Die Umpräparierung als solche ist zwar linguistisch interessant, aber falsch. Sie hat falsche Prämissen und setzt wieder einmal Moral über alle anderen Aspekte. Und auch das Ergebnis ist falsch, weil affra nun einmal nichts mit Afrika zu tun hat …
Myron Hurna
Der Autor (geboren 1978) promovierte in Philosophie über das Thema moralische Normen. Er schrieb mehrere Bücher über die politische Rhetorik, besonders über die Rhetorik des Holocaustvergleichs und über die politisch korrekte Sprache (Zensur und Gutsprech). Sein neues Buch „Amoklauf am offenen Lernort“ ist bei Königshausen & Neumann erschienen.
4. Kultur
Kulturpreis Deutsche Sprache für Hape Kerkeling
Der Komiker, Moderator und Schauspieler Hape Kerkeling wird mit dem Kulturpreis Deutsche Sprache ausgezeichnet. „Hape Kerkeling ist ein großer Sprachartist, der in ganz unterschiedlichen Sphären zuhause ist und dabei immer einen äußerst kreativen, sensiblen und variationsreichen Umgang mit der deutschen Sprache pflegt“, sagt Prof. Dr. Wolf Peter Klein in der Begründung der Jury. Er habe mit seinem Wirken außerordentliche Sprachkunstwerke erschaffen, die von großer Authentizität, Leichtigkeit und Tiefe geprägt seien. Der Hauptpreis, den Kerkeling bekommt, ist mit 30.000 Euro dotiert, die Preisverleihung findet am 27. September in Baden-Baden statt.
Den mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis Deutsche Sprache erhält das Projekt „Echt absolut – Literarisches Übersetzen mit Jugendlichen“. Die Initiative bringt Kindern ab 12 Jahren unter professioneller Anleitung den Prozess des Übersetzens näher. Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache 2025 geht an das Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES). Es ist die einzige klinische Forschungseinrichtung in Deutschland, die Babylaute ab der Geburt und frühkindliche Lautäußerungen in Bezug zur Sprech- und Sprachentwicklung analysiert. (kulturpreis-deutsche-sprache.de, wdr.de)
Verpönte Kinderlieder?
Darf man seinen Kindern eigentlich noch das Lied „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ vorsingen? Wenn es nach dem Musikethnologen Nepomuk Riva geht, lieber nicht. Dieses Lied und andere transportierten Rassismus, Bodyshaming oder Gewalt und gehörten nicht mehr zu einer inklusiven Pädagogik. Bei „Hoppe, hoppe, Reiter“ zum Beispiel würde das Herunterfallen den Kindstod simulieren. „Die alten Lieder verbinden viele mit schönen Kindheitserinnerungen. Deshalb fällt es schwer, sie kritisch zu betrachten“, sagt Riva und zeigt durchaus Verständnis. Dennoch sei es sinnvoller, Neues zu schaffen, das mehr der heutigen Lebensrealität von Kindern entspreche.
Von einer Zensur alter Kinderlieder hält die Sprecherin des Vereins Deutsche Sprache (VDS), Dorota Wilke, nichts: „Die Tradierung alter Lieder und Ausdrucksweisen ist eine Bereicherung für Kinder und vermittelt ihnen ein tieferes Verständnis auch für die Entwicklungen, die eine moderne Sprache durchläuft“, sagt Wilke. „Sprache ist facettenreich und sollte es auch bleiben. Es ist schlicht realitätsfern, alles zu canceln und bei jeder Kleinigkeit pädagogisch durchzudrehen.“ (rp-online.de)
Schlackermaschü
„Schlackermaschü“ ist das plattdeutsche Wort des Jahres. Im engeren Sinne steht es für „Schlagsahne“, wird aber auch allgemein für cremige Süßspeisen genutzt. Die Jury wählte es aus rund 100 Vorschlägen aus. Als beste Redensart wurde „Von’n gaut Wuurt warden de Tähn’n nich stump“ („Von einem guten Wort werden die Zähne nicht stumpf“) gewählt. Damit sollen Menschen aufgefordert werden, sich mit Freundlichkeit gegenüber anderen nicht zurückzuhalten. Das Publikum schließlich durfte über die beste Wortneuschöpfung abstimmen, hier siegte „Upschuveritis“ („Aufschieberitis“). Das Wort bezeichnet den Drang, unbequeme Dinge vor sich herzuschieben, statt sie anzupacken. (butenunbinnen.de, ndr.de)
Podcast für deutsche Minderheit in Polen
Die deutsche Minderheit in Polen kann sich jetzt in einem Podcast über aktuelle Themen und Veranstaltungshinweise informieren. „Schlesien Aktuell Kompakt“ erscheint jeden Dienstag und Freitag und ist über YouTube und Spotify abrufbar. (wochenblatt.pl)
5. Berichte
Tag der Architektur auf dem Sprachhof
Der Sprachhof – die Geschäftsstelle des VDS – präsentiert sich am letzten Juniwochenende beim Tag der Architektur. Am 28./29. Juni können Interessierte das Außengelände sowie die Innenräume des westfälischen Hofs besichtigen, der seit knapp zweieinhalb Jahren die neue Heimat des VDS ist. Der Architekt sowie die Mitarbeiter des VDS werden durch die Räume führen und bei Fragen zur Verfügung stehen. (vds-ev.de)
6. Soziale Medien
Der Dieter halt …
Für Subtilität ist Dieter Bohlen nicht unbedingt bekannt, er ist eher der Freund deutlicher Worte. Das bekam auch ein Kandidat der Casting-Sendung „Supertalent“ zu spüren, der bereits vor einigen Jahren dort teilgenommen hat, dessen Video aber erst jetzt wieder an die Oberfläche gespült wurde. Wie selbstverständlich stellt sich Fabian aus Bonn auf Englisch vor, offenbar in der Annahme, damit auch ein internationales Publikum erreichen zu können. Bei Dieter Bohlen konnte er damit nicht landen, dieser quittierte den Denglisch-Versuch mit „Warum redest du nicht Deutsch? (…) Du hast doch nicht mehr alle Latten am Zaun, red jetzt Deutsch, sonst tret ich dir in den Arsch, Mensch!“ (instagram.com/vds, x.com/vds, facebook.com/vds)
7. Buchwelt
IFB Verlag Deutsche Sprache auf den Deutschen Sprachtagen in Gera
Auf der VDS-Delegiertenversammlung in Gera am 24. Mai habe ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den Teilnehmern ein paar Worte zu sagen, welche Bedeutung ein eigener Verlag für den Verein hat. Die weithin bekannten Verlage konkurrieren um Verkaufszahlen. Dies führt dazu, dass sie eher große Namen suchen als interessante neue Werke. Auch die größte Ausdauer neuer, noch unbekannter Autoren bei der Verlagssuche wird meist enttäuscht, wenn sie nicht prominente Empfehlungen im Rücken haben.
Der IFB Verlag unterliegt diesen massiven Zwängen des Marktes nicht, auch wenn er natürlich die Kosten stemmen muss. Er kann sich durchaus den kulturellen „Luxus“ leisten, Autoren zu fördern, die z. B. rein literarische Ziele verfolgen. Professionelle Qualität, bei Sachbuch wie bei Belletristik, wird natürlich auch bei uns vorausgesetzt. Das oft gehörte Aufstöhnen am Ende eines langen, nicht selten frustrierenden Berufslebens nach dem Motto „Was ich eigentlich immer schon mal sagen wollte“, reicht als Konzept natürlich nicht. Im Laufe der Jahre sind uns so Buchwerke gelungen, die auch über den Themenrahmen des Vereins Deutsche Sprache, als größter Anteilseigner der Verlags-GmbH, hinaus Beachtung gefunden haben. Ich denke z. B. an „Die deutsche Sprache in der Wissenschaft“ von Karl-Otto Edel oder an „Kulturgeschichte der deutschen Erfindungen und Entdeckungen“ von Menno Aden.
Über Hinweise in unseren „Sprachnachrichten“ und dem „Infobrief“ erreichen unsere Autoren einen Kreis von immerhin 60.000 potenziellen Leser ihrer Bücher. Der Verlag wächst, und manche Produktion hat seine praktischen Kapazitäten aufs Äußerste beansprucht. Ich habe deshalb die VDS-Versammlung in Gera um eine Empfehlung gebeten und sie erhalten: Der VDS möge 1) die Personaldecke erweitern und 2) ein Vorstandsmitglied als IFB-Beauftragten benennen. In der ersten Sitzung des Vorstandes am 25. Mai wurde Margareth Lun aus Südtirol zur Beauftragten berufen. Sie möge dazu beitragen, dem Verlag im VDS wie außerhalb des Vereins mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Ich wünsche ihr dafür ein glückliches Händchen. (Kurt Gawlitta)
Der VDS-Infobrief enthält Neuigkeiten zu verschiedenen Sprachthemen. Männer sind mitgemeint, das Gleiche gilt für andere Geschlechter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln gelegentlich die Meinung der Redaktion wider.
Redaktion: Holger Klatte, Asma Loukili, Dorota Wilke, Stephanie Zabel