Infobrief vom 27. Oktober 2025: Wie steht’s eigentlich um die Sprache?

1. Presseschau

Wie steht’s eigentlich um die Sprache?

In der Welt blickt der Linguist Simon Meier-Vieracker auf die aktuelle Situation der deutschen Sprache. Die sei stetig im Wandel, das würden Beispiele wie Dialekte oder das Gendern zeigen. In der Münchener Bahn würden Ansagen wieder im Dialekt durchgegeben, so wolle die Stadt wieder das Lokalkolorit verstärken. Generell würde man sich privat – unabhängig vom Ort – eher dialektal unterhalten, erst in bestimmten Situationen wie der Schule oder dem Fernsehen sei eine standardisierte Hochsprache eingezogen. Dialekte und das Hochdeutsche seien sich dabei gar nicht unähnlich, so Meier-Vieracker, beide folgten bestimmten Regeln: „Dennoch würde niemand bestreiten, dass das Hochdeutsche einen besonderen Status besitzt, weil es mehr Prestige hat, weil es verbindlich ist und weil es reguliert ist.“ Institutionen wie Schule oder Fernsehen dienten dabei als Modellsprecher.

Wie die Entwicklung beim Gendern verlaufen wird, sei noch nicht endgültig abzuschätzen, so Meier-Vieracker: „Ich halte es für möglich, dass das Ganze wieder zurückgehen wird. Dass man in wenigen Jahren den Gender-Stern als noch störender empfindet als man ihn heute schon in vielen Teilen der Bevölkerung empfindet. Vielleicht kommt es aber auch zu einer Art Koexistenz. Alles ist möglich.“ In den 1980er Jahren hatte man versucht, die Großschreibung abzuschaffen, das habe sich letztendlich doch nicht durchgesetzt.  Jedoch vermutet er, dass das generische Maskulinum, wie es bisher bekannt ist, nicht zurückkehren wird, dafür sei mittlerweile das Bewusstsein zu groß, dass es ein Ungleichgewicht schaffe.

Besonders deutlich sei der Sprachwandel in der digitalen Kommunikation zu sehen, also online oder in den sozialen Medien: „Wir finden in den sozialen Medien einen Relevanzverlust von etablierten Regeln der Schriftsprache. Es ist in den WhatsApp-Chats nicht wichtig, Rechtschreibung und Zeichensetzung korrekt zu verwenden. Es kommt vor allem auf Geschwindigkeit an. Und wir haben Emojis, für die es kein echtes historisches Vorbild gibt.“ Meier-Vieracker sieht die Entwicklung aber nicht pessimistisch, sondern vermutet eher, dass Sprache sich hier eine neue Nische geschaffen hat, der klassische Bereich der Sprache aber eher unbetroffen bleiben wird. (welt.de)


Jugendwort des Jahres gekürt

„Das crazy“ ist das Jugendwort des Jahres. Das teilte der Langenscheidt-Verlag mit, der die Wahl ausrichtet. Der kurze, unvollständige Satz ist eine Erwiderung auf etwas, das unglaublich ist oder aber keiner echten Antwort bedarf. Damit ist es laut tagesschau.de eine „Allzweckwaffe der Sprachlosigkeit“. „Das crazy“ setzte sich knapp mit 35,7 Prozent gegen „goonen“ (35,5 Prozent) durch, einem Slang-Wort für Selbstbefriedigung. Seit Mai, als die erste Auswahlrunde begann, wurden knapp 2 Millionen Stimmen abgegeben. Im vergangenen Jahr war „Aura“ der Sieger. (langenscheidt.com, tagesschau.de, tagesschau.de)


Mehr positive Natur

Unsere Sprache unterschätzt die Natur – das sagen Experten und weisen darauf hin, dass unsere Sprache unser Naturbild präge. Viele Dinge würden von uns negativ benannt werden, wie zum Beispiel „Schädlinge“ oder „Ungeziefer“, dabei pflegten gerade Schädlinge den Boden. Negative Begriffe verschleierten also „die ökologische Bedeutung jener Lebewesen, die für das Gleichgewicht unserer Umwelt unverzichtbar sind“, schreibt Andreas Ewels auf zdfheute.de. Der Begriff „Unkraut“ suggeriere Nutzlosigkeit oder gar Schaden. Dabei seien diese Pflanzen wahre Überlebenskünstler und Nahrungsquelle für Insekten. Allein die Brennnessel sei Lebensraum und Futterpflanze für über 50 Schmetterlingsarten.

Matthias Rillig, Professor für Pflanzenökologie und Mykorrhiza-Forschung an der Freien Universität Berlin, schlägt vor, wertneutrale Begriffe zu nutzen: „Wie wäre es, wenn wir Ackerbegleitkräuter statt Unkräuter sagen?“ Auch der Begriff „Schädlinge“ sei nicht immer korrekt, komme er doch aus einer Zeit, in der Landwirte durch diese Tiere Ernteeinbußen hinnehmen mussten. Dabei lockere der Maulwurf den Boden und fördere dessen Durchlüftung, er sei ein natürlicher Gärtner. „Ungeziefer“ sei dabei besonders abwertend, so der Sprachwissenschaftler Jochen Bär von der Universität Vechta, da er Tiere bezeichnet, die nicht zum „Ziehen“, also zur Arbeit, taugten. Heute würden wir darunter alles verstehen, was krabbelt oder stört – dabei seien selbst Fliegen und Wespen Teil komplexer Nahrungsketten und trügen zur Zersetzung organischer Stoffe bei. (zdfheute.de)


Unverzichtbare Fremdsprachenkenntnisse

Trotz der Allgegenwärtigkeit von KI-gesteuerten Übersetzungsprogrammen wie ChatGPT oder DeepL bleibt das Erlernen von Fremdsprachen, insbesondere für das Berufsleben, unverzichtbar. Diese Meinung vertreten Mariam Dombrovskaja von der Personalberatung Egon Zehnder und Daniela Eisele-Wijnbergen, Professorin an der Hamburg School of Business Administration (HSBA).

Fremdsprachen erhöhen den Marktwert und die Einsatzfähigkeit von Beschäftigten, besonders in internationalen Projekten. KI könne zwar übersetzen, aber keine Zwischentöne, Emotionen oder kulturelle Feinheiten erfassen, erklären die Personalfachleute. Der Mensch habe der KI weiterhin einiges voraus, insbesondere in der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Eisele-Wijnbergen nennt zudem Englisch als „Grundvoraussetzung“, nicht nur in Branchen, die internationalen Handel betreiben, sondern etwa auch für Bäcker, die mit Touristen oder Auswanderern zu tun haben. Auch im Handwerk oder auf Baustellen könne Mehrsprachigkeit die Aufstiegschancen erhöhen. Wichtig sei aber die Ehrlichkeit beim Sprachniveau. Kenntnisse sollten realistisch angegeben und im Bewerbungsgespräch auch abrufbar sein. Wirklich beeindruckend werde ein Profil laut Dombrovskaja ab vier Sprachen, doch entscheidend sei weniger die Zahl als die Motivation. (faz.net (Bezahlschranke))


2. Gendersprache

Umfrage zu sprachlicher Korrektheit

Jeder zweite Deutsche findet die Bemühungen um eine sensible Sprache übertrieben. Das hat jetzt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Sprachlernplattform Babbel ergeben, die der Welt vorliegt. 43 Prozent der Befragten seien überzeugt, dass sich in Deutschland eine Cancel Culture entwickelt habe. Auch habe jeder Vierte (26 Prozent) schon einmal eine Diskussion gemieden – aus Angst, etwas Falsches zu sagen.

Gerade das Gendern stieß den Befragten auf, und zwar unabhängig von Partizipien, Binnen-I oder Gendersternchen. 48 Prozent der Befragten empfinden es als störend oder übertrieben, wenn in ihrer Gegenwart jemand gendert. Zehn Prozent sagen, es sei ungewohnt, sie seien aber offen dafür. Nur elf Prozent empfinden das Gendern in ihrer Gegenwart als positiv. Vor allem bei 25- bis 34-Jährigen ist das Gendern beliebt, knapp 40 Prozent gendern regelmäßig oder gelegentlich. Ältere sowie Jüngere gendern teils deutlich weniger, bei den Über-55-Jährigen ist die Ablehnung mit knapp 60 Prozent am größten.

Von denen, die das Gendern als auferlegte sprachliche Korrektheit empfinden, nannten die meisten die mediale Berichterstattung (51 Prozent) als Grund dafür sowie das Wirken von Aktivisten (50 Prozent). Nur 10 Prozent nannten den Freundes- und Bekanntenkreis. „Jeder Zweite sagt, er achte im privaten Umfeld weniger auf sprachliche Korrektheit. Zuhause oder im Vereinsheim – gewissermaßen in einem ‚safe space‘ – sprechen die Deutschen also noch freier“, schreibt Sebastian Beug. Zwei Drittel finden außerdem, dass Begriffe heute zu schnell als diskriminierend gelten, die Debatte um die Berliner Mohrenstraße sei ein Bespiel dafür. Insgesamt wünschen sich die meisten der Befragten (63 Prozent) einen gelasseneren Umgang mit der Sprache. (welt.de (Bezahlschranke))

Für die Umfrage befragte YouGov im September 2025 online 1009 Personen. Die Stichprobe ist repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 18 Jahren und wurde nach Alter, Geschlecht und Region gewichtet.


Parlamentsdirektion streicht Sonderzeichen

Der österreichische Nationalratspräsident Walter Rosenkranz hat die Sprachrichtlinien der Parlamentsdirektion überarbeitet und das Gendern mit Sonderzeichen verboten. Künftig sind in allen offiziellen Texten nur mehr Paarformen oder „neutrale Formulierungen“ erlaubt. Die Änderung gelte nicht rückwirkend, betreffe aber alle künftigen Schriftstücke der Parlamentsverwaltung, interne wie externe. Reden im Nationalrat und Texte der Parlamentsklubs seien davon ausgenommen.

Die sprachlichen Richtlinien der Parlamentsdirektion, erlassen im Jahr 2022, erlaubten bisher Gender-Varianten mit Doppelpunkt und Schrägstrich. Nun wolle man sich als staatliche Institution mit dem neuen Erlass an die Regeln des Rats für deutsche Rechtschreibung halten. (derstandard.de)

3. Sprachspiele: Phrasen der Neuzeit

Friedensrhetorik

Neben der (vielfach schon erforschten) Kriegsrhetorik gibt es auch eine Friedensrhetorik. Wir finden sie in den offiziellen Bekenntnissen zum Frieden, etwa in Ländermottos (Vietnam: Unabhängigkeit, Frieden, Glück) oder in Namen von Preisen: Friedensnobelpreis, Friedenspreis des dt. Buchhandels usw. Städte und Staaten bekennen sich zum Frieden: „gelebter Frieden“ (Friedensstadt Osnabrück), „Frieden riskieren“ (375 Jahre Hohes Friedensfest in Augsburg), Pax Romana. Man spricht von (europäischer) Friedensarchitektur und davon, den Frieden bewahren zu wollen. Man gibt sein Bekenntnis zum Frieden. Das Wort Frieden gehört zu den Hochwertwörtern und rangiert bei uns gleichauf neben Demokratie, Gemeinschaft und offener Gesellschaft.

Gegen die Sache ist nichts einzuwenden, nicht einmal gegen das Wort, allein gegen seine Inflation ist etwas zu sagen. Denn das Störende innerhalb eines freien Staates ist, wenn uns die Worte auf Schritt und Tritt folgen, uns verfolgen, wodurch eben nicht nur die positiven Wörter enervierend werden, sondern die Sache auch im Ansehen sinkt. Frieden ist keine Selbstverständlichkeit mehr, wenn man immer wieder darüber spricht. Unglücklich die Aussage von Friedrich Merz, nicht der Frieden sei das wichtigste, sondern die Freiheit, Frieden gebe es auf jedem Friedhof (Merz im März 2024 bei einer Grundsatzkonferenz der CDU). Es gibt Werte, die nur zusammen bestehen können, die man nicht gegeneinander ausspielen und die man auch nicht rangieren kann. So etwa Freiheit und Frieden, denn schon Krieg bringt Unfreiheit mit sich.

Normalerweise ist das Politikern auch geläufig, denn daher rühren ja die vielen Doppel- und Dreifachformeln mit ihren Hochwertwörtern, eben für Sachen, die man als gleich wichtig ansieht (Leben und körperliche Unversehrtheit, Frieden und Freiheit, Wohlstand und Wohlfahrt, Vielfalt und Leitkultur, Einigkeit und Recht und Freiheit usw.).

Interessant und auch unheimlich wird es, wenn die Friedensrhetorik in die Kriegsrhetorik übergeht. Natürlich ist das auch historisch schon belegt: „Si vis pacem, para bellum“ (Vegetius). Besonders eng ist die Verbindung bei: Werte / Freiheit / Demokratie etc. verteidigen. Denn das Verteidigen kann erheblich kriegerisch sein. Wenn zu den äußeren Feinden dann noch die inneren Feinde kommen (gegen die sich die Formel der wehrhaften Demokratie meist richtet), dann wird aus dem rhetorischen Affront auf der geistigen Landkarte ein Mehrfrontenkonflikt.

Myron Hurna

Der Autor (geboren 1978) promovierte in Philosophie über das Thema moralische Normen. Er schrieb mehrere Bücher über die politische Rhetorik, besonders über die Rhetorik des Holocaustvergleichs und über die politisch korrekte Sprache (Zensur und Gutsprech). Sein neues BuchAmoklauf am offenen Lernortist bei Königshausen & Neumann erschienen.


4. Kultur

Sprache in Schablonen?

Die Verwendung immer gleicher Floskeln in der Politik und den Medien führe zu „Schablonendenken“, beklagt Uwe Bork in seinem Kommentar für Deutschlandfunk Kultur. Er bezeichnet die sich ständig wiederholende Wortwahl im Journalismus und von Politikern als „rhetorischen Plattenbau“, der nicht nur langweilt, sondern gefährlich werden kann. Die tägliche Berichterstattung in den Medien spreche von „Klatschen“ oder „Erdrutschsiegen“ bei Wahlen, Niederlagen seien „krachend“, und Politiker hoffen, dass „am Ende des Tages“ doch noch alles gut wird. Solche sprachlichen Routinen schaffen zwar eine schnelle Berichterstattung und Verlässlichkeit, führen aber laut Bork auch zu einem Denken in Mustern. Diese „Wortfindungsschwierigkeiten“ schmälern die Vielfalt der Sprache, welche als Werkzeug zur Differenzierung genutzt werden müsse. Bork warnt davor, dass es sich nicht nur um ein stilistisches Problem handele, sondern ein Symptom für den Sprachverfall und der Relativierung komplexer Themen in öffentlichen Debatten sei. (deutschlandfunkkultur.de)


Drachenspuren in Flurnamen

Drachen, Lindwürmer und Tatzelwürmer hausen nicht nur in unserer Sagenwelt: Sie haben auch in unserer Landschaft Spuren hinterlassen. Wer Drachenfelsen, Lindwurmgräben oder Tatzelwurmwasserfällen begegnet, bewegt sich auf sprachlich-mythologischem Terrain. Sogenannte Flurnamen – Bezeichnungen für Wiesen, Wälder, Berge oder Quellen – erzählen Geschichten, die tief im kulturellen Gedächtnis verwurzelt sind. Dies beschreiben die Märchenforscher David Brosius und Janin Pisarek in einem Aufsatz in der Zeitschrift Märchenspiegel (Heft 3/2025, S. 16-31).
Demnach bezeichnet der Drachenkopf bei Schierschwende (Thüringen) vermutlich eine markante Felsformation, deren Form an das Maul eines Untiers erinnerte. In anderen Fällen entspringt der Name volksetymologischer Fantasie: Der Drachenberg in Krippehna etwa geht wohl nicht auf ein Fabelwesen, sondern auf das niederdeutsche drake – „Erpel“ – zurück.
Und manchmal war die Sage zuerst da: Die Drachenhöhle von Syrau in Sachsen verdankt ihren Namen einem Ungeheuer, das laut Überlieferung die Gegend in Schrecken hielt, bis ein mutiger Bauer es erschlug. Als die Tropfsteinhöhle 1928 entdeckt wurde, griff man bewusst auf diese alte Erzählung zurück – und gab ihr so einen neuen Lebensraum im modernen Tourismus.
Solche Namen und Geschichten zeigen, wie eng Sprache, Landschaft und Mythos verwoben sind. Jeder „Drachenberg“ erzählt nicht nur von Fantasie und Furcht, sondern auch vom Bedürfnis des Menschen, die Welt zu deuten – und ihr Bedeutung einzuschreiben. (maerchen-stiftung.de)


Kabarettist erhält Dialektpreis

Der österreichische Kabarettist Josef Hader ist mit dem Dialektpreis „Bairische Sprachwurzel“ ausgezeichnet worden. Hader stehe auch abseits der Bühne für seinen Dialekt ein, heißt es vom Bund Bairische Sprache, und verleihe ihm „ein überlebensnotwendiges Gewicht und internationales Ansehen“. Hader greife sprachliche, charakterliche und humormäßige Gemeinsamkeiten zwischen den Bayern und Österreichern auf. Zu den früheren Preisträgern gehören unter anderem Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Musiker Hans-Jürgen „Haindling“ Buchner und der 2022 gestorbene frühere Papst Benedikt XVI. (sueddeutsche.de)


5. Berichte

Sprachkulturpreis Mainfranken verliehen

„Es ist wie Eulen nach Athen tragen“, sagte der Vertreter der VDS-Region 97 (Würzburg), Dr. Christoph Weißer, bei der Verleihung des Sprachkulturpreises Mainfranken an Peter Kuhn. Der Karnevalist und Theaterregisseur ist seit über 30 Jahren nicht mehr aus der fränkischen Karnevals-Szene wegzudenken, hat bereits mehrere Preise gewonnen. Den Sprachkulturpreis erhielt er jetzt unter anderem für seinen scharfzüngigen und pointierten Umgang mit der deutschen Sprache. Und auch bei seiner Dankesrede blieb Kuhn sich und seiner Karnevals-Seele treu: Die gab es in Reimform. (mainpost.de (Bezahlschranke), instagram.com/vds, linkedin.com/vds, facebook.com/vds)


Regionaler Sprachpreis „Meer-Orden“

Beim ersten Mitgliedertreffen der im Frühjahr 2025 neu gewählten Regionalleitung in Oldenburg stellte Regionalleiter Dr. Tobias Hillemacher ein Konzept für einen neuen Sprachpreis der Region 26 vor, den „Meer-Orden“. Dieser soll künftig an Laientheatergruppen verliehen werden, die sich besonders für den Erhalt der niederdeutschen Dialekte einsetzen.


6. Soziale Medien

Drei ??? – aber in Jugendsprache

Die Drei ??? sind seit Jahrzehnten treue Begleiter von mittlerweile erwachsenen Fans. Passend zum Jugendwort haben sie jetzt einen Schnipsel eines ihrer Fälle in Jugendsprache ausgearbeitet. Und wir sagen mal so: Wir sind invested! (tiktok.com/dreifragezeichen.de, instagram.com/vds, facebook.com/vds)


7. Buchwelt

Vom schmerzenden Mund

Sprache hat nicht nur eine emotionale und inhaltliche Ebene, sondern auch eine physische. Der Mund ist das Organ, mit dem wir sprechen, und wenn dieser versagt, versagt auch die Kommunikation. Die US-Autorin Maggie Nelson berichtet in ihrer poetischen Erzählung „Pathemata – Die Geschichte meines Mundes“ über ihren chronischen Kieferschmerz. Ihr Mund fühle sich jeden Morgen an, als hätte er „einen Krieg überlebt – er hat protestiert, er hat sich versteckt, er hat gelitten“. Für sie als Schriftstellerin und Dozentin war die Störung in ihrem Mund sowohl eine Ironie wie auch eine fundamentale Herausforderung, schreibt Susanne Billig in ihrer Rezension auf deutschlandfunkkultur.de. Im Buch beschreibt Nelson nicht nur die Auswirkungen auf ihr Ich, sondern auch den Kampf gegen die Bürokratie. Und auch wenn der Schmerz nicht vorbeigehe, erlebe sie „das Schreiben als Praxis der Freiheit.“ (deutschlandfunkkultur.de)

Pathemata – Die Geschichte meines Mundes. Verlag Hanser Berlin. 22 Euro


Der VDS-Infobrief enthält Neuigkeiten zu verschiedenen Sprachthemen. Männer sind mitgemeint, das Gleiche gilt für andere Geschlechter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln gelegentlich die Meinung der Redaktion wider.

Redaktion: Holger Klatte, Asma Loukili, Dorota Wilke, Stephanie Zabel

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