Infobrief vom 3. November 2025: Was ist sprachliche Gerechtigkeit?

1. Presseschau

Was ist sprachliche Gerechtigkeit?

Vertreter großer Sprachorganisationen und anderer nationaler Sprachgremien trafen sich in der vergangenen Woche in Wien zu einer Tagung der European Federation of National Institutions for Language (EFNIL). Unter dem Motto „Was ist sprachliche Gerechtigkeit?“ wurden aktuelle Strömungen und Themen innerhalb der linguistischen Forschung vorgestellt und diskutiert. Neben der Gendersprache, Rechtschreibreformen und der Mehrsprachigkeit wurden auch sprachliche Subkulturen, wie etwa die Internet- und Jugendsprache der verschiedenen Länder, besprochen. Die Teilnehmer einigten sich auf einige Grundsätze, etwa den Zugang zu Informationen für alle Menschen zu ermöglichen, indem eine einfache Sprache benutzt wird. Ein großer Beitrag hierfür sei der Einsatz von KI-Programmen, die beispielsweise Rechtstexte in einfache Alltagssprache übersetzen können.

Ein weiteres Thema, das auf der Tagung ausführlich besprochen wurde, war Englisch als Verkehrssprache. Grundsätzlich hätten Menschen, die keine englischen Muttersprachler seien, das Ziel, Englisch so zu sprechen wie „richtige“ Engländer oder Amerikaner. Man könne das „Verkehrsenglisch“ aber auch als eigene sprachliche Varietät des Englischen betrachten, und zwar mit allen Akzenten der Nutzer.

Im Sinne der sprachlichen Gerechtigkeit wurde auch der Gebrauch von Sprache in den Medien, beispielsweise bei Synchronisierungen von Filmen und Serien und der Benachteiligung bestimmter Landessprachen in diesem Bereich, diskutiert. Insbesondere Estnisch, Lettisch, Slowenisch und Maltesisch seien als EU-Sprachen in den Medien benachteiligt. (derstandard.at)


KI bevorzugt Polnisch

Eine Studie der amerikanischen Universität Maryland und dem Technologieunternehmen Microsoft zeigt, dass verschiedene KI-Modelle die besten Ergebnisse bei der Textverarbeitung und -erstellung erzielen, wenn man Polnisch verwendet. Laut Forschungsteam erzielten KI-Chatbots, wie OpenAI o3-mini-high, eine Vorgängerversion des jetzigen o4-mini-high von ChatGPT, die besten Ergebnisse für komplexe Texte auf Polnisch. Englisch belegte lediglich den sechsten Platz. (polskieradio.pl)


Schlafender Riese

Zum Reformationstag am 31. Oktober erinnert der NDR an die sprachprägende Leistung Martin Luthers. Nach dem Reichstag zu Worms 1521 musste sich Luther unter dem Namen Juncker Jörg auf der Wartburg verstecken. Dort übersetzte er in wenigen Wochen das Neue Testament in ein bis dahin nicht dagewesenes Deutsch, welches die nieder- und oberdeutschen Sprachgebiete miteinander verband, fast ohne Fremdwörter auskam und der Sprache der einfachen Leute nahe war. „Er (Luther) ist es, der die deutsche Sprache, einen schlafenden Riesen, aufgewecket und losgebunden hat“, schreibt etwa Gottfried Herder. (ndr.de)


2. Gendersprache

Kein Gendern in El Salvador

Im zentralamerikanischen El Salvador hat die Bildungsministerin Karla Edith Trigueros Anfang Oktober eine Verordnung unterzeichnet, die den Gebrauch der Gendersprache in allen öffentlichen Bildungseinrichtungen untersagt. Der Regierungspräsident Nayib Bukele unterstützt diesen Schritt. Nach der neuen Regelung sind in allen Büchern, Lehrmaterialien und offiziellen Verwaltungsdokumenten Ausdrücke wie „amigue“, „compañere“, „niñe“ und Schreibweisen mit @ sowie Doppelnennungen wie „todas y todos“ untersagt. Bei diesen Genderformen wird das o des generischen Maskulinums durch ein e oder @ ersetzt. Bukele und Trigueros begründen die Entscheidung damit, dass man Kinder und Jugendliche vor „ideologischer Einflussahme“ schützen wolle. (amerika21.de)


Wohlfahrtsverband wehrt sich

Der Paritätische Wohlfahrtsverband in Hessen meldet, dass das hessische Genderverbot für die Verwaltung mittlerweile auch Verbände, Vereine und Initiativen betreffe. Verbände und Projekte, die mit einzelnen Ministerien kooperieren oder Fördermittel vom Land erhalten, seien dazu aufgefordert worden, in den Texten zur Bewerbung gemeinsamer Veranstaltungen darauf zu verzichten, Gendersonderzeichen zu verwenden. Schreibweisen mit Doppelpunkt oder Genderstern seien zu unterlassen, berichtet der Wohlfahrtsverband, dem mehr als 800 Vereine und Organisationen angehören.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband sieht darin eine unzulässige Einmischung in die Entscheidungen unabhängiger Träger und hat deswegen eine Handreichung an die betroffenen Mitgliedervereine weitergeleitet, in der es heißt, dass die Vorschriften zum Sprachgebrauch lediglich eine „unverbindliche Empfehlung“ seien. Bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte die Landesregierung Hessens entschieden, keine Sonderzeichen mehr in offiziellen Schriftstücken von Verwaltung und Schulen zu verwenden. (hna.de)


Nur noch Frauen in der Feuerwehr?

In Friedrichsdorf (Hochtaunus) sorgt eine Feuerwehr-Satzung für Streit. Bisher wurden in ihr beide Geschlechter genannt (der Wehrführer/die Wehrführerin), nun sollte sie in eine vermeintlich geschlechtergerechte Sprache umgeschrieben werden. Die CDU-Fraktion im Stadtparlament forderte eine Änderung, um sie „klarer“ zu machen, eingefügt werden sollte der Satz: „Die in dieser Satzung genannten Personenbezeichnungen umfassen alle geschlechtlichen Formen“, zugleich sollte auf die Nennung der einzelnen Formen verzichtet werden. Bürgermeister Lars Keitel (Grüne) setzte den Paragrafen auf eine besondere Weise um: Er ließ die Satzung in der weiblichen Form verfassen. Unter der Überschrift „Rechte und Pflichten“ heißt es jetzt daher: „Die Angehörigen der Einsatzabteilung haben das Recht zur Wahl der Stadtbrandinspektorin, ihrer Stellvertreterinnen, der Wehrführerin, der stellvertretenden Wehrführerin sowie der Mitglieder des Feuerwehrausschusses.“ Zwei dieser „Wehrführerinnen“ heißen allerdings Dennis und Daniel. Für Keitel gehört es zur Selbstverständlichkeit, dass auch Frauen bei der Feuerwehr arbeiten, die Satzung sei gelebte Gleichberechtigung.

Die CDU kann diesem Kniff nichts abgewinnen: „Dass die Verwaltung entschieden hat, ausschließlich weibliche Formen zu verwenden, entspricht nicht der Intention unseres Antrags“, so die Fraktionsvorsitzende Katja Gehrmann, die Umsetzung widerspreche der Wertschätzung aller Feuerwehrangehörigen. (hessenschau.de)


3. Sprachspiele: Unser Deutsch

Poetenfest

Es hat sich endlich ausgegendert. Die Mehrheit der Deutschen ist erleichtert. Wir können uns nun ohne schlechtes Gewissen wieder der allgemein üblichen Sprache bedienen, mündlich wie schriftlich. Der weltverbessernde Sprachzwang ist ebenso verschwunden wie das klimarettende Heizungsgesetz.

Es gibt jedoch hier und da Überbleibsel des Genderns, zum Beispiel beim bekannten Erlanger Poetenfest. Jährlich Ende August findet hier im schönen Erlanger Schlossgarten eine öffentliche, eine unentgeltliche, eine inzwischen von Tausenden besuchte Vorstellung der neuesten Schönen Literatur durch ihre Autoren und Autorinnen statt. Auch am Namen dieses Festes sollte der neue Geist der Geschlechtergerechtigkeit demonstriert werden. Die Verantwortlichen im linken Stadtrat haben das Poetenfest zum Poet*innenfest umgetauft. Zudem soll das Fest im nächsten Jahr ausfallen, wegen Geldmangels. Dagegen erhob sich heftiger Widerstand in Leserbriefen der Erlangen Nachrichten. Einer (vom 4.10.2025) verbindet die drohende Unterbrechung mit dem fatalen Gendern. Er wird hier mit Erlaubnis der Unterzeichner wiedergeben.


Ein Gag von gestern

Das Poetenfest im Erlanger Schlossgarten ist einmalig und unverzichtbar. Aber bitte kehren Sie, liebe Stadtverwaltung, zum bewährten Namen zurück! Streichen Sie das -*inn im neumodischen, zeitgeistumwehten Namen ‚Poet*innenfest‘. Man kann das nicht sprechen. Es ist ein Gag von gestern. Oder wollen Sie auch die Hugenottenkirche umtaufen in ‚Hugenott*innenkirche‘? Und das Bürgeramt in ‚Bürger*innenamt‘, Herr Oberbürger*innenmeister? Frauen sind ja längst die fleißigsten Besucher des Poetenfestes. Frauen waren schon immer die aufmerksamsten Leser und Förderer der Schönen Literatur. Auch ohne Gendersprache. Wir geben jeder 50 Euro, wenn das Poetenfest wieder ‚Poetenfest‘ heißt. Aber nur dann. Wer macht mit?

Das Beispiel zeigt, wie radikal das Gendern in die Sprache eingreift, wenn es so konsequent gehandhabt wird wie beim Poet*innenfest. Alle Personenbezeichnungen sollen den Genderstern und feminines Suffix erhalten, auch im Kompositum. Gerade hier erkennt aber jeder Laie, dass das biologische Geschlecht ausgeblendet ist und nur die allgemeine Bedeutung gilt: ‚jemand, der Poesie macht‘. Ebenso unstrittig sind die Hugenotten keineswegs nur männlichen Geschlechts, sondern einfach aus Frankreich vertriebene Protestanten. Darum darf die bekannte Hugenottenkirche, das Wahrzeichen der Stadt, auch weiter so heißen. Ebenso das Amt des Oberbürgermeisters. So funktioniert Sprache. Auch bei der Richterwahl, beim Leserbrief und beim Bürgerentscheid. Hoffentlich auch bald wieder beim Poetenfest.

Horst Haider Munske

Der Autor ist Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Vereins Deutsche Sprache e. V. Ergänzungen, Kritik oder Lob können Sie schicken an: horst.munske@fau.de

4. Kultur

Bedrohter deutscher Dialekt in Polen

In Polen droht das Wilmesaurische auszusterben. Die Sprache entstand im 13. Jahrhundert, als Deutsche, Holländer und Flamen nach Schlesien auswanderten. Heute sprechen nur noch 20 Menschen diesen Dialekt, alle sind hochbetagt und leben in der Stadt Wilamowice (deutscher Name: Wilmesau), die etwa 3.000 Einwohner hat und 50 Kilometer südlich von Katowice liegt. Linguisten sowie beide Kammern des polnischen Parlaments hatten sich für eine offizielle Anerkennung als Regionalsprache ausgesprochen, Staatspräsident Karol Nawrocki legte dagegen Mitte Oktober sein Veto ein. Laut Unesco gilt Wilmesaurisch als stark bedroht. Dennoch hat es eine eigene Literatur und wird sowohl von den Vereinten Nationen als auch von der amerikanischen Library of Congress anerkannt. Nawrocki sieht in einer möglichen Anerkennung einen erstarkten deutschen Patriotismus: Die Überlegung, den Dialekt anzuerkennen, sei eher symbolischen und politischen Gründen geschuldet, solle aber besser wissenschaftlicher Natur sein – die von ihm zitierten Linguisten würden die Anerkennung ablehnen. „Das Veto des Staatspräsidenten steht im Einklang mit der antideutschen Stimmung innerhalb der PiS und der Überzeugung, dass nur Polnisch die Sprache ganz Polens sein sollte“ schreibt Roger Abrahams in der Welt. Auch Nawrockis Vorgänger Andrzej Duda hatte sein Veto gegen die Anerkennung einer Sprache eingelegt, und zwar das Schlesische, das von etwa 460.000 Menschen in Polen gesprochen wird. (welt.de)


Weg vom Digitalen!

Die norwegische Bestsellerautorin Maja Lunde fordert, dass Kinder wieder mehr mit der Hand schreiben und Schulbücher aus Papier nutzen sollen. In ihrer Heimat Norwegen sei man sehr früh den digitalen Bildungsweg gegangen, das habe zu Problemen geführt. Vom Schreiben mit der Hand sei man abgekommen, stattdessen hätten Tablets die Klassenzimmer übernommen. Dabei dürfe die Digitalisierung aber kein Selbstzweck sein. In den letzten Pisa-Studien sei Norwegen abgesackt, trotz der vermeintlich modernen Lehrmittel. Dabei sollten Kinder Dinge mit den Händen begreifen, die reale Welt erleben, und nicht nur eine Replik. Konzentration müsse trainiert werden, ebenso das Schreiben mit der Hand. Generell würden Kinder zu sehr mit Medien aufwachsen. Sie verbrächten bis zu sieben Stunden am Handy, und das ohne Kontrolle. Videos mit Pornografie, Gewalt und Mord seien keine Ausnahme. Norwegen würde vieles reglementieren, zum Beispiel Altersgrenzen für Alkohol oder Sicherheitsvorschriften für Spielplätze, aber bei digitalen Medien habe man keine Vorbehalte. „Diese Naivität macht mich fassungslos“, so Lunde. Neue Technologien sollten kritisch hinterfragt werden.

Die Digitalisierung fordere auch Opfer in anderen Lebensbereichen. Viele Kinder seien psychisch belastet, litten an Essstörungen und Depressionen, 85 Prozent schliefen zu wenig, auch die Bewegung draußen sei geringer geworden. Dazu käme, dass Wissen durch digitale Medien immer mehr fragmentiert und personalisiert werde. Dadurch stelle man sich mit Wissen nicht mehr breit genug auf, „das ist ein demokratisches Problem. Wir verlieren eine gemeinsame Basis.“ Deutschland solle daher nicht den Fehler machen und Norwegen als Vorbild sehen. (spiegel.de (Bezahlschranke))


5. Berichte

Liedermacherin erhält Sprachpreis „Die Eule“

Petra Halfmann, Musikerin und Theologin im Lehramt, wird von der VDS-Regionalgruppe Bergisch-Land mit dem Bergischen Sprachpreis „Die Eule“ ausgezeichnet. „In mehrfacher Hinsicht eine tolle Sache“, schreibt die WAZ: „Zum einen bekommt sie die ‚Eule‘ nicht nur für einen bestimmten Text, sondern dafür, dass sie die deutsche Sprache ‚stets gekonnt, einfühlsam und pointiert‘ verwendet.“ Zum anderen sei Halfmann tief verwurzelt im Bergischen Land. Halfmann ist Liedermacherin, Autorin und Gedicht-Künstlerin, ihre Lieder beinhalten oft einen Glaubensaspekt. Neben der Arbeit mit Kindern steht sie aber auch in Gefängnissen auf der Bühne, um Straftätern die Welt musikalisch etwas zu erhellen. Der Sprachpreis „Die Eule“ wird alle zwei Jahre verliehen. (waz.de)


6. Denglisch

Englisch in der Kita

Im Netzforum Reddit berichten deutsche Nutzer über eine neue Tendenz, die sich bei Kindern im Kita-Alter beobachten lasse. Mehrere Nutzer melden, dass Eltern bereits mit ihren Kleinkindern Englisch sprechen und somit eine verfrühte Fremdsprachenförderung praktizieren wollen. Mehrere Linguisten warnen jedoch vor dieser Sprachförderung bei Kindern vor der Grundschule. Jürgen Meisel, Linguist und Leiter des Zentrums für Mehrsprachigkeit an der Universität Hamburg, erklärt, dass Kinder zunächst in ihrer Muttersprache dem Alter entsprechend fit sein müssen. Kinder seien zwar grundsätzlich in der Lage bereits im frühen Alter mehrsprachig zu sein, jedoch brauche man hierfür das richtige, sprachlich anregende Umfeld. (fr.de)


7. Soziale Medien

Flora, Fauna, Fau-DS

Für Instagram-Nutzer gibt es auf der VDS-Seite ein neues Quiz-Format: Flora, Fauna, Fau-DS. Präsentiert werden in der „Story“ (die 24 Stunden verfügbar ist) ab sofort zu unregelmäßigen Zeiten Begriffe, die entweder einen Vogel, einen Pilz oder einen Schmetterling bezeichnen. Damit wollen wir den oft ungewöhnlichen, lustigen und verrückten Namen dieser Dinge eine humoreske Plattform geben. Nach 24 Stunden verschwindet das Quiz aus der Story, wer mag, findet es anschließend in den sogenannten „Highlights“. (instagram.com/vds)


8. Buchwelt

Geschichtsmythen überall – auch in der Wissenschaft

Der Würzburger Historiker Benjamin Hasselhorn untersucht in seinem Buch „Geschichtsmythen“ (Europa Verlag, München 2025), wie sehr derartige Erzählungen unser Bild von Geschichte und Kultur bestimmen. Wichtig dabei der Unterschied zwischen „spontanen“, aus der Bürgerschaft entstandenen, und den von den Herrschenden „gemachten“ Mythen! So kann die Reichsgründung 1871 unter der Vereinigungsidee für das neue, große Deutschland oder aus der Sicht der Stärkung Preußens betrachtet werden. Italiens Rechte will, so ein anderes Beispiel des Autors, liebend gerne den linken „Resistenza-Mythos“ aus dem historischen Bewusstsein der Bürger tilgen. Der Rezensent Eckhard Jesse knüpft in seiner Besprechung in der Septembernummer des „Cicero“ (S. 116) daran die Frage, inwieweit die Gegenwart solche Mythen benötige.

Für die Wissenschaft scheint der Fall jedenfalls klar zu sein. Der Mythos der e i n e n Welt- und Wissenschaftssprache Englisch beherrscht das Feld. Die Erwartung, mit seinem Forschungsergebnis die ganze Welt erreichen zu können und eine Weltkarriere hinzulegen, wird heute von der „Kaste“ der Wissenschaftler für bedeutsamer gehalten als a) die kreative Qualität des eigenen Denkens in der Muttersprache, b) die wissenschaftliche Lehre in der Sprache der Landeskinder, c) die Verantwortung gegenüber der Entwicklung der landessprachlichen Terminologie und d) gegenüber dem Bürger als Kostenträger der Hochschulen. Manche Einseitigkeit der Projektwahl durch Einfluss privater Drittmittelgeber geht auch auf dieses Konto. So musste etwa der Helicobacter pylori ein zweites Mal auf Englisch „entdeckt“ werden, nachdem die spanische und russische Veröffentlichung eines Forschers aus Kuba von der Welt der Wissenschaft einfach nicht „bemerkt“ worden war. Unser IFB-Autor Karl-Otto Edel hat in seinem unverändert aktuellen Werk „Die deutsche Sprache in der Wissenschaft. Wandel, Wirkung und Macht“ (2015) ebenso eingehend wie kritisch dargestellt, wie dieser Mythos, nicht zuletzt als Folge der beiden Weltkriege, die Hochschulen erfasst hat und zu unser aller Schaden weiterwuchert. (Dr. Kurt Gawlitta) (ifb-verlag.de)


Der VDS-Infobrief enthält Neuigkeiten zu verschiedenen Sprachthemen. Männer sind mitgemeint, das Gleiche gilt für andere Geschlechter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln gelegentlich die Meinung der Redaktion wider.

Redaktion: Holger Klatte, Asma Loukili, Dorota Wilke, Stephanie Zabel

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