Zehn Jahre nach der Bologna-Konferenz, auf der 29 europäische Bildungsminister unverbindlich ihre Absicht erklärten, einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen, sind die verheerenden Auswirkungen der deutschen Interpretation des Vorhabens nicht mehr zu übersehen. Die altehrwürdige deutsche Universität nach Humboldtschem Ideal wurde ohne Not dem politischen Bolognarisierungswillen geopfert, ohne auch nur eines der anvisierten Ziele zu erreichen. Dafür werden die verschulten und inhaltlich ausgedünnten Studiengänge – im Sinne der geistigen Selbstkolonialisierung – mit einem „Bachelor“ oder „Master of Whatever“ belohnt.
Wir halten es für dumm, bewährte und weltweit geschätzte Abschlüsse zugunsten fragwürdiger Bachelor- und Mastertitel aufzugeben. Und dann in englischer Sprache zu lehren, noch dazu in schlechtem Englisch! Als hätte es nie Gäste gegeben, die bei uns studieren: in der Sprache die wir am besten beherrschen, unserer eigenen.
Unterschriftenliste „Für ein selbstbestimmtes Studium“ (pdf, 120 kB) – Eine gemeinsame Aktion des Vereins Deutsche Sprache e. V. und der Gruppe Schüler für Freiheit im Bildungswesen.
Artikel von Prof. Dr. Hering:
- Schwindendes Selbstbewußtsein – Über Fehlentwicklungen an deutschen Universitäten (aus: Deutschland-Journal 2015 der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft e. V., Kleine swg Reihe, Heft 90, Hamburg 2015, S. 78-98.)
- Bolognabetrug (aus: Sprachnachrichten Nr. 43, September 2009, S. 1.)
- Verfassungsbeschwerde gegen das Diplomverbot (geringfügig verändert erschienen in: Sprachnachrichten Nr. 31, Juli 2006, S. 7.)
- Hochschulrevolution (aus: Journal Greifswald, Oktober 2005.)
- Deutsche Ministerien verfügen Zwangsamerikanisierung unserer Universitäten (geringfügig verändert erschienen in: Sprachnachrichten Nr. 23, Juli 2004, S. 7.)
Veröffentlichungen von Prof. Dr.-Ing. habil. Karl-Otto Edel:
- Der „Dipl.-Ing.“ als immaterielles Weltkulturerbe? (Leserbrief in: Die neue Hochschule, Heft 2/2018, Sonderdruck).
- Der „Bologna-Prozess“ – ein bildungsideologisches Danaergeschenk (282 Seiten, PDF-Format, 23.2 MB)
Gruppenleiter
Prof. Dr. Thomas Hering
Fernuni Hagen
Universitätsstr. 11
58084 Hagen
Tel. 02331-987-4022
Fax 02331-987-4023