Treffen des Jungen VDS in Kassel
Zwischen Grimm und Leichentuch
Kaiserwetter in Kassel â und mittendrin knapp 30 Mitglieder des Jungen VDS. Vom 23.-25. August 2024 traf sich jĂŒngere Vereinsfreunde, um sich austauschen und weiterzubilden. Bei Musik, Museen und Miteinander.
âSo viele junge Leute auf einmal habe ich schon lange nicht mehr beim VDS gesehenâ, freute sich Dr. Reinhold Rieger, stellvertretender Regionalleiter der Region Kassel, als er am Abend in den BĂŒrgerrĂ€umen Wehlheiden das junge Publikum begrĂŒĂte. Er freue sich sehr, dass auch die JĂŒngeren die Liebe zur Sprache nicht verlernt hĂ€tten, so Rieger. Nach GruĂworten von Tobias Dietzen, dem Leiter der AG Junger VDS, und VDS-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Dr. Holger Klatte ging es musikalisch weiter. Der Kasseler SĂ€nger Konzinn (bĂŒrgerlich: Daniel Laube) prĂ€sentierte emotionale Deutsch-Rock-Texte und begeisterte durch sein gefĂŒhlvolles Gitarrenspiel. Bei Pizza und KaltgetrĂ€nken war anschlieĂend Kennenlernen angesagt â denn neben âalten Hasenâ waren auch neue Gesichter dabei, viele von ihnen kamen als Sieger des besten Deutsch-Abis.
Mit Weg-Pizza vom Vortag ging es dann am Samstag zum traditionell-kulturellen Teil: Ein Besuch der Grimm-Welt und des Museums fĂŒr Sepulkralkultur lieĂ die jungen VDSâler in Welten eintauchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. In der Grimm-Welt erfuhren sie, wie weitreichend die Korrespondenz der BrĂŒder Grimm mit ihren europĂ€ischen Kollegen war, wie lang die Arbeit am Deutschen Wörterbuch dauerte und wieviel Tinte sie wĂ€hrend ihrer jahrzehnte langen Arbeit verbrauchten. Wer wollte, konnte durch einen pieksigen MĂ€rchenwald wandern oder sich mit einer Schimpfwortmaschine gegenseitig beleidigen. Im Sepulkralmuseum ging es um verschiedene Aspekte des Todes, des Totenkultes und der Erinnerung. Neben verschiedenen Bestattungsformen gab es auch Informationen zu Kleidungsvorschriften vergangener Zeiten, medizinischen GerĂ€ten und Traditionen rund um das Sterben.
Am spĂ€ten Nachmittag berichtete Franca Bauernfeind, VDS-Mitglied und ehemalige Bundesvorsitzende des RCDS, ĂŒber ihre Erfahrungen zur Debattenkultur an deutschen UniversitĂ€ten. Dabei las sie auch aus ihrem Buch âBlack Box Uniâ vor, in dem sie verschiedene Erlebnisse ihres Studentenlebens zusammengefasst hat: âImmer hĂ€ufiger wird moralisch argumentiert, im eigenen Wertefundament. Man lĂ€sst keine Diskussion zuâ, so Bauernfeind, âdie Debattenkultur an UniversitĂ€ten mĂŒsse wieder gelernt und angekurbelt werden.â
Die Teilnehmer des Treffens waren nach den vollgepackten Tagen zufrieden. âEs war lustig, informativ, wir haben uns sehr gut kennengelernt und es gab tolle Diskussionenâ, sagte Michael Drescher. Lan Anh Ha freute sich vor allem ĂŒber die AtmosphĂ€re: âEs war locker, entspannt und familiĂ€r, man konnte sachlich mit jedem auf einer Ebene reden, fĂŒhlte sich ĂŒberhaupt nicht einsam oder ausgeschlossen.â FĂŒrs nĂ€chste Jahr wird schon geplant.
Treffen des Jungen VDS in Kamen
2023 war fĂŒr den VDS ein Jahr des Umbruchs, und das zeigte sich auch beim jĂ€hrlichen Treffen des Jungen VDS. Die GeschĂ€ftsstelle des Vereins ist nach Kamen gezogen, daher fand der Tag der deutschen Sprache erstmalig auf der Hofanlage des neuen Sprachhofs statt. Auch der Junge VDS konnte sich an dem Wochenende vom 15./16. September ein Bild von den neuen RĂ€umlichkeiten machen.
In diesem Jahr hat es der Junge VDS mal musikalisch angehen lassen. Statt eines tagesfĂŒllenden Programms stand am Freitagabend erst mal Beschnuppern auf dem Programm, anschlieĂend lud der VDS zu einem Konzert, bei dem vor allem Nachwuchs-Bands der Region zeigten, wie vielfĂ€ltig ihr musikalisches Repertoire ist. Am Samstag dann fand der Tag der offenen TĂŒr statt. Die Mitglieder des VDS lernten nicht nur die RĂ€ume der GeschĂ€ftsstelle kennen, sie konnten sich im SĂŒtterlin-Schreiben ausprobieren, verschiedene Dialekte anhören und etwas ĂŒber die Herkunft von Sprichwörtern lernen. Bei kulinarischen SpezialitĂ€ten des Ruhrgebiets (Currywurst und Pommes ;-)) kam auch die Diskussion ĂŒber Sprache nicht zu kurz. Dabei wurde deutlich: Die Mitglieder des Jungen VDS sind stark an sprachlichen Themen interessiert und freuen sich ĂŒber den Austausch mit Gleichaltrigen.
Sprecher der neuen Arbeitsgruppe ist Tobias Dietzen (Mainz). Wer mit der neuen Arbeitsgruppe Kontakt aufnehmen oder mitmachen möchte, einfach eine Nachricht schreiben an Rigo Ryll in der VDS-GeschÀftsstelle: rigo.ryll@vds-ev.de
Treffen des Jungen VDS in Dortmund
Nach knapp zweieinhalb Jahren der Pandemie war es endlich soweit: Rund 30 Mitglieder des Jungen VDS trafen sich am 29. und 30. Juli 2022 in Dortmund. Nach einem ungezwungenen Kennenlernen am Buffet begann das Treffen mit Kabarett. Christian Hirdes an Klavier und Gitarre sowie Ludger K (Ludger Kusenberg) philosophierten ĂŒber die Sprache und ihre Besonderheiten, und spĂ€testens bei dem launigen âLisa und ihre vier chinesischen Freundinnen: Li, Si, Tsi und Tsuâ war das Eis gebrochen, beim Lied ĂŒber den namentlich nicht bekannten Ruhrgebiets-Macho wurde fleiĂig mitgesungen: âNo Woman in Krayâ.
AnschlieĂend folgte eine kleine Diskussionsrunde mit dem GeschĂ€ftsfĂŒhrer des VDS, Holger Klatte, sowie dem Autor Max Haberich, dessen Buch âGendern? Nein Danke!â kĂŒrzlich im IFB-Verlag erschienen ist. Der Wahl-Wiener Haberich berichtete von den Gender-ZustĂ€nden an der Wiener UniversitĂ€t: âDa gibt es Dozenten, die stellen junge MĂ€dchen bloĂ, wenn diese nicht gendern wollen und stellen sie als frauenfeindlich dar.â
Am Samstag bekamen die Mitglieder des Jungen VDS bei einer FĂŒhrung durch die DASA (Deutsche Arbeitsschutzausstellung) einen Einblick in die âGeschichte der Arbeit im Ruhrgebietâ. AnschlieĂend ging es zum Grillen in die GeschĂ€ftsstelle, die ebenfalls bei einem kleinen Rundgang vorgestellt wurde.
âEs war eine tolle, interessante AtmosphĂ€re mit sympathischen, unterschiedlichen jungen Personen. Ich habe die vielen intellektuellen GesprĂ€che sehr genossen und freue mich auf ein Wiedersehenâ, sagte Milian Retkowski. âEs war schön, endlich zusammenzukommenâ freute sich Amanda Ryll. Und Max Haberich zog die Bilanz: âWir haben wahrlich gelebt dieses Wochenende.â
Der Junge VDS bekommt ein eigenes Logo!

„Huch! Da ist doch was anders.“
Kaum zu ĂŒbersehen: Mit diesem Hingucker kann der Junge VDS kĂŒnftig nun auch bildlich den Verein kapern.
Frech? Genau! So wie unser neues Logo.