Karikaturen

Denglisch kennt jeder aus dem Alltag. Wir erleben es beim Einkaufen, im Fernsehen, im Radio (besonders bei Sportmoderatoren) und immer häufiger im Beruf – nicht nur in der Welt der Wirtschaft, sondern auch und immer häufiger bei der Arbeit als Wissenschaftler.

In den vergangenen 50 Jahren ist der Einfluss des Englischen auf alle Themenbereiche stark angestiegen. Das ist ausreichend Zeit, dass ich auch künstlerische Ausdrucksformen mit diesen Phänomen befassen.

Wir kennen in der Musik die Lieder der Gruppe „Die Prinzen“: „Be cool – speak Deutsch“ oder von Udo Jürgens „Alles ist easy“. Künstler des Kabarettfaches, allen voran Dieter Hallervorden und Günter Grünwald, nähern sich gern diesem Thema und kommen meistens zu einem ähnlichen Schluss: Denglisch-Erfinder haben nichts zu sagen und produzieren viel heiße Luft.

Natürlich hat sich auch die Karikatur dieses Themas angekommen. Welche Darstellungsform wäre dafür besser geeignet? Denn die charakteristischen Züge von Denglisch-Sprechern bilden oft einen köstlichen Kontrast zur sprachlichen Wirklichkeit. Wir können es einem Händler gar nicht oft genug sagen: Es ist lächerlich, einen handelsüblichen Rucksack als „body-bag“ (engl.: Leichensack) zu verkaufen. Karikaturisten bringen unsere Sprachgemeinschaft und hoffentlich auch die Urheber der denglischen Blüten zum Nachdenken.

Projektplan für die Wanderausstellung von Karikaturen in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutsche Sprache e. V.

Projektleiter: Prof. Dr. Armin Geus (Marburg)

Im sprachlichen Alltag in Deutschland ist dieser Einfluss des Englischen unübersehbar; zu manchen Themen (z.B. Werbung, Sport, Internet) ist der Alltagswortschatz mittlerweile vorwiegend englisch. Diese sprachliche Situation ist natürlich auch für die Karikatur, die auf gesellschaftliche und politische Verhältnisse des Alltags Bezug nimmt, gut darstellbar. Es ist eine Form der Sprachkritik, die Werbesprüche und sprachliche Fehlleistungen im Kontrast zur Bedeutungsrealität zeigen, die Widersprüche sichtbar und den Betrachter und Sprachteilnehmer zum Nachdenken bewegen kann.

Der Verein Deutsche Sprache e. V. hat nun die Ausstellung „Gezielte Streifschüsse“ – „Denglisch in der Karikatur“ zusammengetragen. Daran beteiligen sich 40 Karikaturisten, die z.T. aus der überregionalen Presse sehr bekannt sind. Darunter sind: Harm Bengen, Heinz Birk, Peter Gaymann, Philipp, Friedrich Retkowski, Rainer Schade, Horst Haitzinger und Greser & Lenz (FAZ). Die Bilder sind auf 62 verglaste Rahmen verteilt. Diese haben zwei Größen: 250×300 mm und 380×520 mm. Als Legende dienen der Titel und kurze Angaben zum Zeichner. Es sollten mindestens 40 Bilder gezeigt werden.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, in dem mindestens eine Zeichnung jedes Künstlers vorgestellt und besprochen wird (45 Karikaturen auf ca. 60 Seiten, Auflage: 1.000 St.). Den Katalog gibt es an den jeweiligen Ausstellungsorten sowie im Buchhandel (ISBN: 978-3-941365-27-8) zu kaufen.

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert. Erster Ausstellungsort ist das Rat­haus in Marburg (Foyer über dem Ratsaal). Termin für die Eröffnung: 13. April 2013. Weitere Orte sind: Dortmund (VDS-Geschäftsstelle), Rudolstadt (Galeria), Merseburg (Stadtbibliothek), Rostock (Societät Rostock maritim), Duisburg/Essen (Universitätsbibliothek), Hamburg-Harburg (Bezirksamt), Mannheim (Universitätsbibliothek), Cham (Landratsamt), Landshut (Rathaus).

Karikaturen zum Thema Denglisch von Friedrich Retkowski

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben