1. Presseschau
Gendersprache im hessischen Eckpunktepapier
Die Bürgerinitiative „Amtssprache in Hessen“ feiert einen weiteren Erfolg. Nach den Koalitionsgesprächen der CDU und SPD in Wiesbaden ist laut der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) die Position der Initiative im Eckpunktepapier der Verhandlungspartner enthalten: Man werde festschreiben, „dass in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Institutionen (wie Schulen, Universitäten, Rundfunk) auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet wird und eine Orientierung am Rat der deutschen Sprache erfolgt“. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Timon Gremmels betont, dass „eine inklusive Sprache auch ohne Sonderzeichen in der Wortmitte“ möglich sei. Die hessische Initiative hat bereits über 24.000 unterzeichnete Stimmzettel gesammelt, sie erreicht somit mehr als die Hälfte der Unterschriften, die für die Abhaltung eines Volksbegehrens benötigt werden. Es gibt auch Kritik an dem Vorhaben und die HNA hebt hervor, es bedeute noch nicht, dass Schulen, Universitäten und der Hessische Rundfunk künftig nicht mehr gendern. Knud Zilian vom Deutschen Journalisten-Verband hält ein Verbot des Zwangs-Genderns sogar für grundgesetzwidrig. Deshalb unterstreicht Dr. Bernd Fischer, Sprecher der vom VDS unterstützten Initiative, das Vorhaben von CDU und SPD sei noch nicht verbindlich. Das Ziel sei noch nicht erreicht. (hna.de, amtssprache-in-hessen.de)
Blitzschnelle Sprachverarbeitung
Forscher des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften haben in einer mehrteiligen Studie das Sprachnetzwerk des menschlichen Gehirns untersucht. Die Forschergruppe rund um Joëlle Schroën wollte herausfinden, wie die Gehirnregionen bei der Koordination von Alltagsgesprächen schnell und effizient zusammenwirken. In drei Studien wurde die sogenannte transkranielle Magnetstimulation mit der Elektroenzephalographie-Messung kombiniert, um zu ermitteln, wie die zeitlich und räumlich ablaufenden Prozesse im Gehirn miteinander verknüpft sind. Bei beiden Methoden handle es sich um nicht-invasive Reize. Die Studienteilnehmer mussten sich kurze Sätze wie „er trinkt das Bier“ oder „er sieht das Bier“ anhören. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die sprachlichen Informationen im Gehirn innerhalb von Millisekunden verarbeitet werden. Entscheidend sei für die Sprachverarbeitung das Zusammenspiel des temporalen Kortex und des frontalen Kortex. Die Ergebnisse zeigen laut Max-Planck-Gesellschaft, „dass eine zeitlich erstaunlich gut koordinierte Interaktion der verschiedenen Areale des Sprachnetzes die Grundlage für die menschlichen Fähigkeiten bildet, Sprache schnell und effizient zu verarbeiten, was unsere alltäglichen Gespräche so einfach macht.“ (mpg.de)
Künstliche Intelligenz in der Wissenschaft
Einen ausgesprochen gut gelaunten Ausblick auf die Verwendung von Generativer Künstlicher Intelligenz (GKI) bringt Juan M. Lavista Ferres in der ZEIT. Er ist Nichtmuttersprachler des Englischen und als Leiter des Microsoft-Labors für Künstliche Intelligenz in Redmond sowohl unmittelbar betroffen von, als auch führend an KI-Lösungen beteiligt. Er erinnert daran, dass etwa 95 Prozent aller Forschungsarbeiten auf Englisch veröffentlicht werden, dieses aber nur für 4,7 Prozent der Weltbevölkerung die Muttersprache ist. Sämtliche einflussreichen wissenschaftlichen Journale veröffentlichen auf Englisch. Eingereichte Arbeiten von Nichtmuttersprachlern lehnen sie häufig ab, weil sie „nicht klar und effektiv auf Englisch kommuniziert werden.“
Nun gebe es ChatGPT und Co., sagt Ferres, diese seien zwar kein Allheilmittel, aber sie könnten Sprachlücken schließen (bisher wurde hierzulande gefordert, dass Wissenschaftler ihre Arbeiten von hervorragend ausgebildeten Übersetzern nicht nur überarbeiten, sondern vor allem lektorieren lassen). Ein gutes Übersetzungstool leiste mehr als die wörtliche Übersetzung, es könne auch Bedeutung, Tonfall, inhaltlichen und kulturellen Zusammenhang vermitteln. Ferres spricht sogar von „großen Sprachmodellen, die verfeinern Texte, die möglicherweise nicht gut strukturiert sind, und wandeln Redewendungen so um, dass sie denen eines Muttersprachlers ähneln.“ Dieses und das Folgende wären allerdings erstaunliche Leistungen, welche der KI-Skeptiker erst einmal bewiesen sehen möchte: GKI hülfe vor allem dabei, meint Ferres, einen logischen Fluss der Argumentation zu schaffen. Für ihn stehen wir „am Anfang einer neuen Ära der Demokratisierung von Sprachen.“ Einen weniger blauäugigen Ausblick finden Leser in der baerentatze: „Plausibel genügt nicht“, ein Beitrag, der es in die kommende Jubiläumsausgabe der Sprachnachrichten des VDS nicht mehr geschafft hat. (zeit.de, oliver-baer.de)
KI als Retter beim Fachkräftemangel
Künstliche Intelligenz (KI) soll bei der Maschinenprogrammierung und -steuerung helfen. Siemens und Scheffler wollen prüfen, wie Maschinen schneller und einfacher zu programmieren sind. Im Vordergrund steht dabei eine natürliche Sprache, heißt es aus beiden Unternehmen. Arbeitsplätze sollen nicht ersetzt werden, jedoch sei das Pilotprojekt wichtig, um dem Fachkräftemangel im Bereich der IT zu begegnen. Den Ablauf des typischen Projektes beschreibt der Schaeffler-Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld so: Der Maschinenexperte schreibt einen Text, was die Maschine zu tun hat. Dieser geht in die Chatbox der KI, welche „dann in Rekordgeschwindigkeit eine zu 80 Prozent fertige Software“ erstellt. Neben der Geschwindigkeit leistet die KI eine Dokumentation der Softwareentwicklung, sie kann bei der Fehlersuche helfen und sogar selbst Lösungsvorschläge machen. In Folge wirke die KI wie ein „Intelligenzverstärker“ und ermögliche es, mehr Maschinen zu bedienen, sagt Siemens-Vorstand und Chef der Sparte Digital Industries, Cedrik Neike. (merkur.de)
Bürgernahe Sprache in Leipzig
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung will die Sprache seiner Verwaltung vereinfachen. Behördendeutsch sei nicht bürgernah, heißt es: „Oft sprechen wir viel zu fachlich-technisch und an den Menschen vorbei“, sagte Jung in einer Videobotschaft. Er appellierte an die Mitarbeiter, bei der Kommunikation die Bürger nicht aus dem Blick zu verlieren. Vor allem die Texte auf der Internetseite leipzig.de sollen aufgearbeitet werden, weniger Schachtelsätze und Passiv-Konstruktionen enthalten. Auch Begriffe wie „Lichtsignalanlage“ (Ampel) sollen ausgetauscht werden. Zu der neuen bürgernahen Sprache gehört laut Stadt die Barrierefreiheit für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Auch die geschlechtergerechte Sprache soll angepasst werden. Sternchen, Doppelpunkte und andere Sonderzeichen sollen wegfallen, da sie eine Hürde für die Lesbarkeit darstellten. Dennoch solle nach den Vorgaben der geltenden Rechtschreibregeln geschlechtergerecht formuliert werden. (l-iz.de, leipzig.de)
2. Gendersprache
Sozialdemokraten und Grüne in Hamburg gut beraten
Die Bürgerschaft, drei Volksinitiativen-Vertreter und rund 25 Zuschauer – so sah es am Donnerstag bei der Anhörung zur Gendersprache in Hamburg aus. Die Vertrauensleute der Volksinitiative stellten der Bürgerschaft ihre Argumente vor. „Uns geht es nicht um die private Sprache“, so Jens Jeep, einer der Vertrauensleute laut Hamburger Abendblatt, „uns geht es um die Sprache, mit der der Staat seinen Bürgern gegenübertritt und die wir unseren Kindern in Kita und Schule beibringen. Wenn Verständlichkeit ein Zweck der Sprache ist, sehen wir nicht, wie Gendern etwas dazu beitragen soll.“ In der Bürgerschaft konnte er damit nicht punkten, auch nicht mit dem Einwand, dass Sternchen und andere Sonderzeichen für Menschen mit Lernschwächen oder Kinder, die Sprache gerade erst lernen, ein Problem darstellen.
Die SPD-Abgeordnete Gabi Dobusch sagte, ihre Fraktion stehe den Forderungen der Volksinitiative skeptisch gegenüber, einen Zwang zur Nutzung „geschlechtergerechter oder geschlechtersensibler Sprache“ gebe es nicht, Verbote seien nicht zielführend. Die Linken-Abgeordnete Cansu Özdemir sagte, Sprache müsse sich „mitanpassen“, wenn die Gesellschaft sich verändere. Ein Gender-Verbot sei für ihn ein Eingriff ins Persönlichkeitsrecht. In seinem Kommentar im Hamburger Abendblatt schreibt Matthias Iken, dass die Volksinitiative dem Senat gefährlich werden könne. Der Wind habe sich spätestens mit der sich anbahnenden CDU/SPD-Koalition in Hessen gedreht, die das Gendern in Verwaltungen, Schulen, Unis und den Öffentlich-Rechtlichen Medien abschaffen will.
„Ein echter Gamechanger in Hamburg aber ist die neue Aufstellung der Initiative. Ihr hat der Abgang der bisherigen Frontfrau gutgetan, sie kommt weniger verbiestert und deutlich kompromissbereiter daher“, so Iken, man kämpfe nicht mehr den Kampf der Ewiggestrigen, sondern setze sich für eine Sprache ein, die nicht ständig explizit auf die Unterschiedlichkeit der Geschlechter hinweise: „Wenn Sozialdemokraten und Grüne klug beraten sind, treten sie nun mit der Volksinitiative in Gespräche ein. Wenn sie schlecht beraten sind, begeben sie sich in ein beträchtliches Risiko.“ (welt.de, abendblatt.de (Bezahlschranke), abendblatt.de (Bezahlschranke))
3. Sprachspiele: Phrasen der Neuzeit
Bings KI beherrscht die Dreierreihe
Als ich mich neulich mit der KI von Bing unterhielt (es ging um die Frage, ob Maschinen die Weltherrschaft übernehmen und den Menschen versklaven werden), antwortete mir das Programm mit einem Vokabular, das ich schon aus meiner Analyse der politisch korrekten Sprache kenne: Eine bessere Welt ist eine Welt, in der alle Lebewesen in Frieden, Harmonie und Wohlstand leben können. Menschen und Maschinen können sich respektieren, verstehen und schätzen. Neben vielen anderen Floskeln (gemeinsam Zukunft gestalten) benutzt die KI hier die in Werbung, politischem Feuilleton und politischer Rhetorik beliebte Dreierreihe. Sie wird im Gutsprech übermäßig bedient: sozial, ökologisch, staatlich (Förderprogramme) oder interkulturell, international, integrativ (Integrationszeitung) oder klimaneutral, nachhaltig und resilient. Das Ganze geht auch in negativen Zusammenhängen: vergessen, verdrängt, versteckt (Holocaust) oder belästigt, beschimpft, begrabscht (Frauen im Schwimmbad). Die einzelnen Wörter können verschiedene Bindemittel aufweisen wie Alliteration oder Reim. Die Dreierformeln selbst können aus Nomen, Verben oder Adjektiven zusammengesetzt sein.
Ihr Ursprung ist in der antiken Rhetorik zu suchen, ein bekanntes Beispiel ist: veni, vidi, vici. (Als allgemeines Strukturprinzip ist die Drei natürlich älter.) Als Klimax ist die Dreierreihe auch in der großen Politik beliebt: un roi, une foi, une loi (Richelieu) oder ein Volk, ein Reich, ein Führer (NSDAP) oder one earth, one family, one future (Motto Indiens während seines G-20-Vorsitzes). Sie findet sich als Gliederungselement im Motto Senegals: un Peuple, un But, une Foi. Übrigens: Reduziert man die Dreierform, so erhält man Zwillingsformeln: Hass und Hetze, fordern und fördern, Fähigkeiten und Fertigkeiten usw. Erweitert man die Dreierreihe, so geht man in Richtung Wortwolke. Und: Die Dreierform kann auch ein Strukturprinzip sein, um einen längeren Text zu ordnen. Sie hat stilistischen Wert, kann daher gut eingesetzt werden oder scheitern. Jüngst fiel mir ein Flyer zu einer Stadtbahnverlängerung in die Hände, in der die Dreierform angewendet wird (3 x 3): „Egal wie, wann und wohin“ (dreimal W-Wörter) „– zur Arbeit, ins Stadion, in die Freizeit“ (drei Nomen), „spät abends zurück aus der Stadt, mit Kinderwagen oder Gepäck“ (drei Nomen). Es ist ein typischer Werbetext und seine mangelnde Originalität besteht in der übermäßigen Anwendung der Formel bei gleichzeitiger Austauschbarkeit seines Inhalts.
Myron Hurna
Der Autor (geboren 1978) promovierte in Philosophie über das Thema moralische Normen. Er schrieb mehrere Bücher über die politische Rhetorik, besonders über die Rhetorik des Holocaustvergleichs und über die politisch korrekte Sprache (Zensur und Gutsprech). Sein neues Buch Amoklauf am offenen Lernort wird bei Königshausen & Neumann erscheinen.
4. Kultur
„Sensitivity Reader“
Um vermeintlich diskriminierende Formulierungen zu vermeiden, arbeiten immer mehr Autoren und Verlage mit sogenannten „Sensitivity Readern“ zusammen. Im Gespräch mit der Rheinischen Post berichtet Askin-Hayat Doğan von seiner Tätigkeit als „Sensitivity Reader“. Doğan, der selbst als schwuler Mann mit Migrationsgeschichte lebt, lektoriert Texte in Bezug auf die Bereiche Rassismus, männliche Homofeindlichkeit und Islamophobie. Dabei sehe er sich jedoch nicht als Aktivist, sondern als Dienstleister. Zu seinen Kunden gehören Verlage, Drehbuchautoren oder Hersteller von Brettspielen. „Sensitivity Reader“ erhalten Manuskripte und prüfen diese auf „verletzende Sprache“ und stereotype Darstellungen. Doğan erklärt, dass er die Manuskripte kommentiere und ausführlich darstelle, welche Textstellen problematisch seien. Er biete in seinen Kommentaren, die je nach Manuskript bis zu zwölf Seiten lang werden können, auch Verbesserungsvorschläge. Die Entscheidung, ob die betroffenen Textstellen umgeschrieben werden, liege jedoch weiterhin bei den Auftraggebern. „Sensitivity Reader“ seien bereits weit verbreitet, berichtet die Rheinische Post. Vor allem Schulbücher werden auf vermeintlich diskriminierende Sprache geprüft. So engagiere der Ernst Klett Verlag bereits seit Anfang des Jahres externe Agenturen, die Unterrichtsmaterialien prüfen und korrigieren. Auch der Cornelsen Verlag verlasse sich auf ein externes „Experten-Netzwerk“, das bestimmte Lehrwerke prüft. Zu dem Vorwurf der sprachlichen Zensur sagt Doğan: „Wir dürfen immer noch alles schreiben. Wir müssen nur nach der Veröffentlichung dazu stehen und es verteidigen und erklären können“. Ihm sei es wichtig, bestimmte Gruppen nicht zu verletzen. (rp-online.de)
Sprachpolitische Kapitulation mit Folgen
Der Journalist und Autor Peter Köpf beklagt in der Berliner Zeitung die Meinungsvorschrift in den Öffentlich-Rechtlichen Sendern. „Woke“-Themen wie die Gendersprache werden als status quo akzeptiert, obwohl die Bevölkerung sie ablehne. Köpf meint, der Wunsch der Mehrheit sei zu respektieren. Er verweist auf den Beitrag einer vom ZDF angestellten jungen Journalistin auf X hin, die schrieb, dass Grammatik und Rechtschreibregeln ein „kolonialrassistisches tool von white supremacy“ seien, die dazu dienen „BIPoCs zu unterdrücken“. Zwar habe ZDF-Chefredakteur Peter Frey schon früher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur behauptet, dass ARD und ZDF keine erzieherische Absicht ausübten, aber Köpf lehnt dieses als Gerede ab. Der journalistische Nachwuchs solle sich wenigstens den deutschen Rechtschreibregeln unterordnen.
Die Sender hätten längst kapituliert „vor einer aktivistischen Minderheit“. Nicht nur Redaktionen, auch Produzenten, Regisseure und Drehbuchautoren stünden vermehrt unter Druck. Vermeintlich problematische Inhalte und Ausdrucksformen werden durch sogenannte „Sensitivity Reader“ angemerkt. Wer sich um finanzielle Förderung von Filmprojekten bemüht, müsse „Diversity Checklists“ gerecht werden. Zum Beispiel heißt es da: „Greift die Geschichte eines oder mehrere der nachfolgend genannten Themen direkt auf?“, gefolgt von der Liste: „Alltag in der dritten Lebensphase, Geschlechterrollen, Hautfarbe bzw. People of Color, Leben mit Behinderung, Mehrgeneratives Zusammenleben, Migration und Vertreibung, religiöse oder weltanschauliche Fragen, sexuelle Identitäten, sozioökonomischer Status.“ Es muss sogar angegeben werden, welchen Geschlechts Produzent und Regisseur sind. Köpf beobachtet die Kapitulation nicht nur in der Medienlandschaft, sondern auch in Hochschulen, Verwaltungen und staatlichen Einrichtungen. Die Sprache werde nach „grammatikfremden Richtlinien zurechtgebogen“.
Es habe Folgen, warnt Köpf, dass sich auch die Parteien ideologischer Identitätspolitik verpflichtet fühlen. Selbst die Unionsparteien votierten für Queer-Beauftragte (Koalitionsvertrag Berlin), und Söder halte einen Queer-Aktionsplan für nötig. Das verprelle ihre Wählerschaft. Die Wahlerfolge der AfD seien nicht allein der Migration geschuldet, mahnt Köpf in seinem ausführlichen Gastbeitrag für die BZ. (berliner-zeitung.de)
5. Berichte
Kaminzimmergespräch zum „Streitfall Gendersprache“ in Bad Lauchstädt
Auf Einladung des Freundeskreises Goethe-Theater Bad Lauchstädt e. V. wird Dipl.-Ing. Jörg Bönisch, Mitglied im Bundesvorstand des VDS und stellvertretender Leiter der Regionalgruppe Sachsen-Anhalt, am 27. November 2023 um 19 Uhr im Genscher-Saal in Bad Lauchstädt über den „Streitfall Gendersprache“ referieren. Der Eintritt ist frei. Aufgrund der begrenzten Platzkapazität ist eine Anmeldung zwingend erforderlich: besucher@goethe-theater.com oder telefonisch unter 034635 905477.
6. Soziale Medien
Neue Bücher-Zielgruppen durch TikTok
Die Videoplattform TikTok hat die Buchbranche verändert. Zu dem Schluss kommt die Online-Plattform absatzwirtschaft.de. Natürlich könne man auch ohne TikTok erfolgreich in der Buchbranche sein, aber die Plattform helfe Verlagen, Zielgruppen zu erreichen, an die sie vorher nicht so einfach gekommen sind, so eine TikTok-Sprecherin. Unter dem Hashtag #BookTok würden Autoren ihr eigenen Bücher vorstellen und vermarkten – und das sehr erfolgreich. Ein Vorteil sei, dass sich für jeden Geschmack etwas auf der Plattform fände. Außerdem habe man – ähnlich wie beim Spiegel – eine Bestsellerliste ins Leben gerufen, die zeige, dass das, was bei TikTok gut läuft, sich auf die Absatzzahlen bei den Verlagen niederschlägt. (absatzwirtschaft.de)
Weiteres aus den sozialen Medien
Vorlesetag am 17. November 2023: facebook.com/vds
7. Kommentar
Erziehungsanstalten
Das woke Treiben in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist ganz schön unpfiffig. Die Zuschauer merken ja, dass es Krimis ohne LGBTQ+ überhaupt nicht mehr gibt, und es störte vermutlich keinen oder nur wenige, käme es nicht wie eine Folge von Pflichtübungen an: mehr gehäuft als im wahren Leben. Zur Erinnerung, das wahre Leben, das sind die Ereignisse außerhalb der Anstalten. Die erwähnte Häufung bei ARD und ZDF hat den Nachteil, dass die Zuschauer sie als eine Modeerscheinung wahrnehmen, nicht als ernstzunehmende Auseinandersetzung mit den Tragödien und Komödien des Alltags. Welche übrigens schon immer die Themen ernstzunehmender Literatur, Filme, Hörspiele und so weiter waren. Und was wird aus Moden? Sie verschwinden, und wenn das ohne nachhaltigen Erkenntniszugewinn geschieht, war die Übung der Mühe nicht wert. Sie könnte sogar Schaden angerichtet haben bei den so gehäuft Hervorgehobenen. (Oliver Baer)
Der VDS-Infobrief enthält Neuigkeiten zu verschiedenen Sprachthemen. Männer sind mitgemeint, das Gleiche gilt für andere Geschlechter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln gelegentlich die Meinung der Redaktion wider.
Redaktion: Oliver Baer, Holger Klatte, Asma Loukili, Dorota Wilke, Jeanette Zangs