Leitlinien

Die deutsche Sprache ist ein hohes Kulturgut, das es zu erhalten und zu fördern gilt. Unsere Sprache muss auch künftigen Generationen als zuverlässiges Mittel gegenseitiger Verständigung und wissenschaftlichen Denkens erhalten bleiben. Dieses Ziel wird leider von der offiziellen deutschen Kulturpolitik nicht ausreichend ernstgenommen, deshalb nehmen wir Bürger das Heft selbst in die Hand.

Wir bekämpfen dabei nicht den Sprachwandel an sich, den gab es immer schon. Wir wollen aber Einfluss auf die Richtung dieses Wandels nehmen. Dessen wichtigster Motor, im Deutschen wie in allen anderen europäischen Sprachen und Kulturen auch, ist ein starker Globalisierungsdruck mit einer anscheinend selbstverständlichen Ausbreitung des Englischen in der Wirtschaft, in den Medien, in der Werbung und vor allem in der Wissenschaft. Dort erlebt die deutsche Sprache eine offene Geringschätzung, ohne dass dem von politischen, gesellschaftlichen oder medialen Autoritäten in angemessener Weise entgegengetreten würde. Wenn aber die Beschreibung des Neuen in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft fast ausschließlich in einer Fremdsprache erfolgt, droht das Deutsche zu einer Feierabendsprache zu verkommen. Wir wollen aber nicht nur abends mit den Kindern, sondern auch tagsüber bei der Arbeit weiter auch auf Deutsch kommunizieren können.

Dieser vor allem in Deutschland grassierende Mangel an Sprachloyalität schadet auch der Stellung des Deutschen als Bildungssprache, zu erkennen an der durch viele Studien bestätigten schwindenden Bedeutung des Schulfaches Deutsch. Diese Entwicklung wollen wir umkehren, „Deutsch“ muss seine Rolle als Leitfach im Bildungssystem zurückerhalten.

Im Sinn von Artikel 3 des Grundgesetzes kämpft der VDS auch gegen jedwede sprachliche Bevormundung und Diskriminierung; er lehnt die Umgestaltung des Deutschen nach den Regeln der sogenannten „geschlechtergerechten Sprache“ ab. Deren undurchsichtige und grammatikalisch nicht erklärbare Sprachregeln sind vor allem politisch-ideologisch motiviert und werden von der Mehrheit der Sprachgemeinschaft abgelehnt. Sprache soll aber Menschen verbinden und nicht spalten – deshalb unterstützt der VDS alle, die sich durch solche Vorschriften in ihren Rechten angegriffen fühlen. Mit ihren geschlechtsübergreifenden Standardformen verfügt das Deutsche über bewährte und gängige sprachliche Mittel, um die Kategorie „Geschlecht“ auszublenden, wenn sie keine Rolle spielt. Und wenn sie eine Rolle spielt, bietet das Deutsche Möglichkeiten zuhauf, allen Geschlechtern gerecht zu werden.

Wir fordern eine offene und vorurteilsfreie Debatte über diese und andere Sprachthemen und nehmen durch Veröffentlichungen, Vorträge und durch sprachfachliche Stellungnahmen auch selbst daran teil. Der VDS vergibt Auszeichnungen für besondere sprachliche Leistungen, verleiht Buchpreise in den Abschlussjahrgängen der Schulen und rügt besondere Fehlleistungen in deutscher Sprache oder Angriffe gegen diese durch die Wahl des „Sprachpanschers des Jahres“.

Fragen zur Entwicklung und zur Zukunft der deutschen Sprache gehören in die Mitte der Gesellschaft, die Mitglieder unserer Sprachgemeinschaft haben ein Recht darauf, dazu gehört zu werden. Wir laden deshalb alle Freunde der deutschen Sprache ein: Machen Sie bei uns mit! Als größter Sprach- und Kulturverein unseres Landes bieten wir ein Netzwerk für alle, denen die deutsche Sprache und die Sprachenvielfalt Europas am Herzen liegen, die wollen, dass auch unsere Enkel und Urenkel noch Goethe und Schiller im Originaltext lesen können, die wollen, dass das Deutsche als Kultursprache nicht untergeht.

Unsere Forderungen

  • an die Wissenschaft:
  • Erhalt und weiterer Ausbau der deutschen Sprache in Forschung und Lehre; Deutsch als gleichberechtigte Konferenzsprache in den deutschsprachigen Ländern; bessere Förderung deutschsprachiger wissenschaftlicher Veröffentlichungen; Etablierung eines europäischen Zitierindexes für wissenschaftliche Veröffentlichungen. Kein Zwang zur Gendersprache in Qualifikationsarbeiten oder in anderen Veröffentlichungen von Universitäten und Fachhochschulen.
  • an die öffentliche Verwaltung
  • Stärkung des Deutschen als Amtssprache; Absage des Projektes „Englisch als offizielle Verwaltungssprache“, Rücknahme aller Gendersprachregelungen.
  • an die Kultusminister:
  • Deutschunterricht an den weiterführenden Schulen bis zum Abitur; Fachunterricht (ausgenommen Fremdsprachen) ausschließlich in deutscher Sprache; besondere Förderung des Deutschen als Grundlage der Integration für Schüler mit anderer Muttersprache; Ergänzung der Hochschulgesetze der Länder oder des Hochschulrahmenrechtes des Bundes zur Sicherung des Lehrangebotes in deutscher Sprache.
  • an die Kultureinrichtungen:
  • Gezielte Förderung von Künstlern und Kulturformaten mit Bezug zur deutschen Sprache – wie das unsere Nachbarn in Frankreich seit langem sehr erfolgreich für ihre eigene Sprache tun.
  • an die Verbände für Verbraucherschutz:
  • Verständliche Bezeichnungen und Beschreibungen im Sinne der Produktsicherheit und des Verbraucherschutzes; bessere Möglichkeiten für Verbraucher, gegen Verstöße dagegen gerichtlich vorzugehen.
  • an öffentlich-rechtliche Medienanstalten:
  • Erfüllung der Informationspflicht und des Bildungsauftrages unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Sprache; Schluss mit der Verunsicherung der Kunden und Bürger durch unnötige englischsprachige Bezeichnungen; Abkehr von medialen Beiträgen in Gendersprache.
  • an Politiker, Schriftsteller und Journalisten:
  • Anerkennung der Verantwortung als sprachliche Vorbilder; Verfassungsrang für die deutsche Sprache; Förderung des Deutschen als Fremdsprache und Förderung deutscher Sprachminderheiten im Ausland; Einsatz für einen angemessenen Rang der deutschen Sprache in internationalen Organisationen.
  • an Sprachwissenschaftler und besonders an die Germanisten:
  • Mehr Sprachloyalität und die Bereitschaft zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung für die Sprache und deren kreative Fortentwicklung.

Für die Europäische Union

  • Systematische Förderung der aktiven und passiven Mehrsprachigkeit europäischer Beamter und Politiker sowie eine ausgewogene funktionale Mehrsprachigkeit (mindestens drei Arbeitssprachen) in den EU-Gremien und dementsprechend eine dem demographischen und ökonomischen Gewicht der deutschsprachigen Länder angemessene Berücksichtigung von Deutsch als Arbeitssprache.

Stand Herbst 2024

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