Infobrief vom 23. Juli 2023: Ratlosigkeit

1. Presseschau

Ratlosigkeit

„Wortbinnenzeichen gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie“. Dieser Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung auf seiner Sitzung am vergangenen Freitag wurde im Laufe der Woche recht unterschiedlich aufgefasst. Matthias Heine in der Welt ist sich sicher: „Gendern wird nicht Pflicht.“ Für ihn habe auch nicht zur Debatte gestanden, „das Gendern orthografisch verbindlich zu machen – wie einige befürchtet hatten“. Oder wie dies auch manche gefordert hatten, so ein mürrischer Kommentar in der Frankfurter Rundschau: Mit seinem Beschluss „ignoriert der Rat für deutsche Rechtschreibung einen Wandel im gesellschaftlichen Bewusstsein, der längst stattgefunden hat.“ Der WDR stellt fest: Der Rat „gibt vorerst keine neuen Empfehlungen ab. Stattdessen will das Gremium die Entwicklung geschlechtergerechter Sprache weiter beobachten.“ Eine Aufnahme von Sonderzeichen in das amtliche Regelwerk lehne das Gremium aber weiterhin ab. Auf dem Nachrichten-Portal belgien.info.net (das auch Fotos von der Sitzung des Rats in Eupen veröffentlicht) kommt ein Mitglied des Rats, nämlich der Mannheimer Linguistik-Professor Henning Lobin, zu etwas anderen Schlüssen: „In der demokratischen Entwicklung sind Prozesse von Selbstfindung von Gruppen im Gange, die sich auch auf die Sprache auswirken“, so Lobin. Und für den Feuilleton-Redakteur der FAZ Andreas Platthaus hat sich der Rat für deutsche Rechtschreibung durch seine bisherigen Entscheidungen zu dem Thema selbst überflüssig gemacht: „Was ihn den Rat zu interessieren scheint, ist sein Fortbestand durch permanente Ratlosigkeit“. (welt.de, fr.de, wdr.de, faz.net, facebook.com)


Gesprächige Babys

Untersuchungen einer Sprachforschergruppe von der Universität Memphis, im US-Bundesstaat Tennessee haben ergeben, dass Jungen im ersten Lebensjahr mehr „sprachähnliche Laute“ von sich geben als Mädchen. Die höhere Vokalisierungsrate der Jungen, welche sich im alterstypischen „Brabbeln“ äußert, wird von den Mädchen jedoch bis Ende des zweiten Lebensjahres überholt. Für die Studie hörten sich die Forscher fast 6000 Babys in über 450.000 Stunden Audiomaterial an. Dabei entdeckten die Forscher auch, dass Erwachsene häufiger mit weiblichen Säuglingen sprechen als mit männlichen. Kimbrough Oller, der die Studie leitete, erklärt das Phänomen damit, dass männliche Säuglinge weiterhin stärker vom plötzlichen Kindstod bedroht seien als Mädchen. Evolutionär bedingt könne sich dadurch die „Gesprächigkeit“ der männlichen Säuglinge ergeben haben, die durch ihre frühen sprachlichen Äußerungen auf ihr Befinden aufmerksam machen wollen. (schweizer-illustrierte.ch)


Irre Begründung

In der WELT befasst sich Matthias Heine noch einmal mit der Umbenennung der Deutschen Post in „DHL Group“. Er erinnert an die Bedeutung des aufkommenden Postwesens zur Zeit der Romantik: Der Schall des Posthorns weckte Sehnsüchte, beflügelte die Reiselust. Bei Goethe heißt es: „Töne, Schwager, ins Horn,/ Raßle den schallenden Trab.“ Die Begründung der heutigen Postmanager, die Bezeichnung „Post“ sei allzu eng mit dem rein deutschen Markt verwoben und deswegen verzichtbar, hält Heine für „irre“. „Post“ sei ein Internationalismus wie „Taxi“, er werde in China wie in den USA verstanden. (welt.de)


Keine Synchronsprecher mehr?

Das Tel Aviver Unternehmen Deepdub übernimmt mithilfe künstlicher Intelligenz die Arbeit von Synchronsprechern. Die Technologie, die auf KI basiert, könne Filme und Serien in verschiedene Sprachen übersetzen, ohne dass menschliche Synchronsprecher noch erforderlich seien. Laut Gründer Ofir Krakowski, der das Unternehmen mit seinen Brüdern führt, herrscht in der Filmindustrie ein großes Interesse an einer Technisierung des Sprecherberufs. Das Programm erzeuge eine Sprachsynthese, die sich im Ton und in der sprachlichen Farbe vom Original nicht unterscheiden werde. Beiträge und die Originalstimme des Schauspielers werden hierfür vom System erlernt und studiert. Krakowski behauptet sogar, dass das Programm die charakteristischen Eigenschaften des jeweiligen Schauspielers stimmlich verinnerlichen und übernehmen könne.  Durch weitere Übersetzungsprogramme könne dann der gesprochene Inhalt in viele Sprachen übersetzt werden. Es gibt auch Bedenken wegen der Auswirkungen auf die Arbeitsplätze von Synchronsprechern und die Qualität der künstlichen Synchronisation im Vergleich zur menschlichen Arbeit. (handelsblatt.com)


Teurer Fehltritt

Der kanadische Landwirt Christ Achter muss rund 56.000 Euro Schadenersatz zahlen, nachdem er auf einen Vertrag, den er per Textnachricht erhielt, mit dem „Daumen-hoch“-Emoji geantwortet hatte. Das Symbol sei als digitale Unterschrift zu werten, entschieden die Richter, nachdem Achter sich weigerte, zu dem im Kaufvertrag festgelegten Preis zu liefern. Achter argumentierte, mit dem Emoji habe er nur ausdrücken wollen, dass der Vertrag bei ihm angekommen sei. Die Richter sahen in dem nach oben gestreckten Daumen aber eine eindeutige Einwilligung. Das Urteil wirft Fragen über die Rechtskräftigkeit der kleinen bunten Piktogramme auf. Zuletzt stand auch Twitter-Chef Elon Musk in der Kritik, da eingehende Presseanfragen auf der Plattform mit dem „Haufen Kot“-Emoji beantwortet werden. Also Vorsicht beim Verwenden der Emojis, rechtliche Konsequenzen sind möglich. (sueddeutsche.de)


Sprache und Klimaschutz

Die Bundesregierung unterstützt mit 20 Millionen Euro den Schutz des Kongo-Regenwaldes im zentralafrikanischen Kamerun. Für den Schutz des Urwaldes möchten Klimaaktivisten mit der einheimischen Bevölkerung zusammenarbeiten, dafür müssen jedoch die sprachlichen Barrieren überwunden werden. Die lokale Bevölkerung der einzelnen Dörfer rund um den Regenwald spricht und versteht nur lokale Sprachen. Französisch und Englisch wurden durch die Kolonialisierung in Kamerun verbreitet und gelten als Amtssprachen. Die Dorfbewohner sprechen und verstehen diese meist schlecht oder überhaupt nicht. Der Klimareporter Marc Ntouda hält es für sinnvoll, Umweltbildungsprogramme und -kampagnen zunächst in den lokalen Sprachen in den Dörfern durchzuführen. Fachbegriffe und Phänomene wie der Klimawandel oder der Treibhauseffekt müssen für die Einheimischen erläutert werden. Der Wissenstransfer gehe laut Ntouda jedoch in beide Richtungen. Die Bewohner des Kongo-Waldes besitzen umfassendes Wissen über den Wald und beherrschen komplexe Praktiken um diesen zu schützen. (klimareporter.de)


2. Gendersprache

Wendland beantragt Gender-Aus in Bochum

Wolfgang Wendland, Sänger der Punkband „Die Kassierer“, hat beantragt, dass die Verwaltung der Stadt Bochum die Gendersonderzeichen wie den Genderstern oder den Doppelpunkt nicht mehr verwendet. In seinem Fax an die Stadtverwaltung bezieht sich der Sänger auf die Empfehlung des Rats für deutsche Rechtschreibung, der in der vergangenen Woche entschied, dass die Gender-Binnenzeichen nicht normgerecht in der deutschen Sprache zu verordnen sind. Der Doppelpunkt und der Genderstern als vermeintliche Zeichen sprachlicher Inklusion seien innerhalb von Wörtern nicht vorgesehen, erklärt der Sänger der Stadtverwaltung gegenüber. (ruhrbarone.de)


Gendersprache weiterhin unbeliebt

Laut einer aktuellen Umfrage des RTL/ntv-Trendbarometers lehnen fast drei Viertel der Befragten die Sonderzeichen im Wortinneren ab: Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt, auch die Sprechpausen. Das Ergebnis bezieht sich sowohl auf den Schriftverkehr als auch das gesprochene Wort. Der prozentuale Unterschied bei Männern und Frauen ist gering. 77 Prozent der Männer und 70 Prozent der Frauen empfinden das Gendern als störend. Gendersprache in öffentlichen Verwaltungen wird von 75 Prozent der Befragten abgelehnt. (stern.de)


3. Sprachspiele: Unser Deutsch

Brötchentaste

Seit darüber gestritten wird, wissen alle, was eine Brötchentaste ist: eine Extrataste an einem Parkscheinautomaten. Dort bekommt man einen kostenlosen Parkschein – bei dem einen für eine Viertelstunde, bei manchen sogar für eine Stunde, das hängt von der Generösität der Stadtverwaltung ab. Wie kam der Name zustande? Es geht ums Kurzparken, um die Brötchen zu holen. Morgens Brötchen – das ist in Deutschland so viel wie das Baguette in Frankreich: ein Stück Esskultur. Vor meiner Bäckerei stehen die Leute frühmorgens Schlange, ab 6.30 Uhr. Drinnen bedienen fünf Frauen, im Akkord. Die meisten Brötchenholer haben Beutel, Körbe oder Taschen mit. Manchmal sind die Brötchen noch warm, dann schnell heim und los mit dem Frühstücken.

Die Brötchen sind das eine Standbein der Bäckereien, das andere die verschiedenen Brotsorten. Beides zusammen ist das sogenannte Brot-und Butter-Geschäft dieses Handwerks. Davon leben die Bäckereien. Und daran freuen sich die Kunden. Die Brötchentaste ist nicht nur ein Entgegenkommen für die Bürger, sondern auch kommunale Unterstützung für diesen Wirtschaftszweig.
Das neue Wort, es taucht etwas um 2000 erstmals in deutschen Zeitungen auf, zeigt in typischer Weise die besondere Leistungsfähigkeit der Komposition im Deutschen. Es ist eine Form der Raffung von Information in einem Wort, die Kurzform eines Satzes oder einer syntaktischen Wendung. Brötchentaste lässt sich paraphrasieren als ‚Taste (an einem Parkscheinautomaten), um einen kostenlosen Parkschein (zum Beispiel) zum Brötchenholen zu erhalten. Brötchenholen wird metonymisch (pars pro toto) verkürzt zu Brötchen.
Das Besondere an deutschen Wortbildungen ist ihre ökonomische Kürze und semantische Vielfalt. Das zeigen auch die vielen jüngsten Neuprägungen aus dem Umfeld des umstrittenen Energiegesetzes: Wärmepumpe, Wärmewende, Heizungsgesetz, Heizungshammer, Energie-Stasi. Wir paraphrasieren: ‚Pumpe zur Erzeugung von Wärme`(vergleiche die Luftpumpe), ‚Wende in der Erwärmung von Gebäuden‘, ‚Gesetz zur Regelung der Heizung‘ und schließlich zwei polemische metaphorische Komposita: ‚Heizungsgesetz wie ein Hammer‘, ‚Energieregelung wie bei der Stasi‘.
Es gehört zu unserem Sprachwissen, solche Bildungen nach Bedarf ad hoc zu erzeugen, aber auch die Neubildungen auf Anhieb zu verstehen. Was an dem Überfluss lexikalischer Innovationen auf Dauer bleibt, hängt davon ab, wie oft wir sie benutzen, wie oft wir sie brauchen.

Horst Haider Munske

Der Autor ist Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Vereins Deutsche Sprache e. V. Ergänzungen, Kritik oder Lob können Sie schicken an: horst.munske@fau.de


4. Kultur

Mundartverein für Nordbaden

Der neue Mundartverein für Nordbaden „Unsere Sprachheimat – schwätze, redde, babble“ setzt sich für die fränkischen Dialekte im Norden Baden-Württembergs ein. Die Vereinsvorsitzende Isabell Arnstein betont, dass sie den Erhalt der kleineren, regionalen Dialekte anstrebe. Die großen Sprachgebiete des Schwäbischen oder Alemannischen seien den meisten Menschen ein Begriff, jedoch geht es in dem neuen Verein um die kleineren Dialekträume, wie Kurpfälzisch oder Buchemerisch. Arnstein ist als Dialektforscherin und Mundartaktivistin tätig. Sie erklärt, dass die nordbadischen Dialekte nicht weit von der Standardsprache abweichen, jedoch ebenfalls wertgeschätzt werden sollten. Der Verein hat sich als Ziel gesetzt, das Bewusstsein für die kulturelle Bedeutung des Dialekts zu stärken und Menschen zu ermutigen, dass sie den Dialekt im Alltag nutzen und schätzen. Arnstein widerspricht der Auffassung, dass es Nachteile gebe, wenn man Dialekt spricht. „Das haben viele Generationen an Lehrern verdorben“, erklärt die Sprachwissenschaftlerin. Man solle auch sprachlich mehr zu sich stehen und Dialekte sollten auch als Alltagssprache akzeptiert werden. (stuttgarter-nachrichten.de)


Althochdeutsch von der Insel Reichenau

Die Klosterinsel Reichenau im Bodensee war im Mittelalter ein bedeutendes geistliches und kulturelles Zentrum in Europa. 2024 feiert die Welterbestätte das Jubiläum ihrer Gründung vor 1.300 Jahren. Aus dem Reichenauer Skriptorium stammen acht Textdenkmäler des Althochdeutschen und mehr als 40 Glossenhandschriften vom späten achten bis ins elfte Jahrhundert – eine wichtige Quelle für die Entwicklung der deutschen Sprache, sagt die Bamberger Sprachwissenschaftlerin Stefanie Stricker im Domradio. Um christliche Texte in lateinischer Sprache dem Volk näherzubringen, übersetzten die Mönche sie in die Volkssprache, die später als „diutisk“ bezeichnet wurde, woraus noch später das Wort „deutsch“ wurde. Auf der Insel Reichenau entstanden Glossare, also Vorläufer der Wörterbücher, in denen für lateinische Wörter althochdeutsche Entsprechungen in einer bis dahin nicht vorhandenen deutschen Schriftsprache gefunden wurden. Ab Frühjahr 2024 werden mittelalterliche Prachthandschriften aus der Schreibschule der Klosterinsel im Archäologischen Landesmuseum in Konstanz zu sehen sein. (domradio.de)


Sommerfest der Mundart in Korschenbroich

Die Sportsfreunde 1927 Neersbroich e. V. und der Verein zur Pflege und Förderung der Mundart im Rhein-Kreis Neuss laden am 04. August zum „Sommerfest der Mundart“ in Korschenbroich ein. Bei der Veranstaltung werden traditionelle und selbstkomponierte Lieder in der Mundart der Region vorgetragen, und heimische Mundart-Autoren werden präsentiert. Auf der Bühne dabei ist auch Bürgermeister Marc Venten. Gregor Mertens, Mitglied des Musik-Duos „De Neäschbrooker“, verspricht einen unterhaltsamen Abend für alle Freunde der heimischen Mundart und Musikliebhaber. (rp-online.de)


5. Berichte

Klage abgewiesen

Das Oberlandesgericht München hat die vom VDS unterstützte Klage eines Mitarbeiters des Volkswagen-Konzerns gegen die Tochterfirma Audi endgültig abgewiesen. Der Genderleitfaden der Audi AG, durch den sich der VW-Mitarbeiter diskriminiert fühlte, verstoße nicht gegen das Gesetz. Es gebe kein Recht für den Kläger, „in Ruhe gelassen zu werden“. In der Vorinstanz beim Landgericht Ingolstadt hatten die Richter noch offengelassen, ob das sprachliche Persönlichkeitsrecht des Klägers verletzt sein könnte.
Hubert Spiegel kommentiert das Urteil in der FAZ. Er fragt sich, ob die freiheitliche und demokratische Grundordnung Deutschlands das Individuum nur vor staatlicher Willkür bewahrt, aber nicht vor unternehmerischer? „Denn sich belästigen zu lassen wäre dann vermutlich bald schon neue erste Bürgerpflicht.“ (faz.net)


6. Soziale Medien

Sächsisch begeistert Instagram

Sächsisch zählt bundesweit zwar zu den unbeliebten Dialekten, das hält Kristina Zorniger aus Crimmitschau jedoch nicht davon ab die regionale Mundart zu feiern. Auf Instagram postet die gelernte Journalistin witzige Clips auf sächsisch. „diesachsenverstehen“ hat über 25.000 Follower und mehrere Millionen Videoaufrufe. Zorniger, die sich auf Instagram „Kristina vom Dorf“ nennt, will mithilfe der Sachsen-Clips den Dialekt wieder aufleben lassen und Vorurteilen entgegentreten. „Der Sachse neigt ein bisschen dazu, sich unter Wert zu verkaufen. Das fängt beim Dialekt an“, begründet die 36-Jährige Ihre Initiative. Zorniger wünscht sich, dass die Sachsen sich nicht mehr für ihren Dialekt schämen. Die Resonanz ist groß. In den Kommentaren unter ihren kurzen Videos findet ein reger Austausch von Einheimischen und Nicht-Sachsen statt. „Wir haben Spaß und lassen nicht zu, dass unser Dialekt verschwindet“, betont Zorniger. (tag24.de)


7. Kommentar

Wandern ist rassistisch

Neu im Sommerloch ist heuer die Behauptung, dass Wandern und Outdoor-Aktivitäten als eine „weisse, männliche und bürgerliche Domäne wahrgenommen“ würden. Sie sei für viele Menschen „weder zugänglich noch einladend“, behaupten laut Neue Zürcher Zeitung Aktivisten, Soziologen und Medien. Darüber amüsiert sich Birgit Schmid in der NZZ. Das Wandern werde ideologisch betrieben, „denn auch Rechtsextreme wandern gern.“ Aha, so ergibt die Sache einen erschließbaren Sinn. Dass nur wenige Schwarze (BPoC = Bläckpiepelofkaller) in den Bergen zu sehen sind, liegt also nicht etwa daran, dass vergleichsweise wenige Schwarze bei uns leben. Auch nicht, dass Familien mit Migrationshintergrund ganz anderen Interessen nachgehen als in Berghütten zu übernachten. Nein, offenbar wird ihnen, falls sie den Wald dennoch betreten, auf Schritt und Tritt versichert, dass es keine schwarzen Förster:innen gebe, welches sich dann auf ihr eigenes Selbstbild projiziert, und sie daraufhin den Mut für diesen Beruf sowie das Begehen von Wäldern verlieren. Das muss ja schon zigtausend mal so passiert sein. Schlimm. Wer würde da nicht auf das Wandern im Wald ganz verzichten? Nicht ausgeschlossen wäre dann auch, dass insgeheim das Wandern zur Agenda des VDS zählt, welches „unter dem Deckmantel der Sprache“ Gedankengut verbreitet, welches … gähn, seufz, wie langweilig. Demnächst wird man noch Leuten, die ihrer Mutter Blumen schenken, die Pflege konservativer (sprich: rechtsextremer) Rituale vorwerfen. (Oliver Baer) (nzz.ch)


Der VDS-Infobrief enthält Neuigkeiten zu verschiedenen Sprachthemen. Männer sind mitgemeint, das Gleiche gilt für andere Geschlechter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln gelegentlich die Meinung der Redaktion wider.
Redaktion: Oliver Baer, Holger Klatte, Asma Loukili, Jeanette Zangs

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