9. März 2018
„Richtig gendern“ ist ein neues Werk des DUDEN-Verlags. Dieser „Gender-DUDEN“ soll dazu anleiten, „angemessen und verständlich“ zu schreiben. Wer dies bisher schon tat, soll dies nun offenbar „gegendert“ tun.
Nur wenige Deutsche und Deutschlerner können mit dem Begriff Gendern etwas anfangen. Er bezeichnet geschlechtsneutrales Schreiben und Sprechen gemäß der Gendertheorie. Sie behauptet, unser Geschlecht sei nur ein soziales Konstrukt. Der neue DUDEN soll ihr sprachlich gerecht werden.
Zur Leipziger Buchmesse kritisiert Eckhard Kuhla, Sprecher der Arbeitsgruppe (AG) Gendersprache des Vereins Deutsche Sprache (VDS), den Gender-DUDEN: „Seit jeher schätzen die Deutschen ihren DUDEN als Ratgeber für gutes Deutsch, für Rechtschreibung und Grammatik. Der Gender-DUDEN dagegen will ihnen neuerdings sagen, wie man die deutsche Sprache ‚richtig gendert‘.“ Es sei kaum nachzuvollziehen, warum sich der renommierte DUDEN-Verlag nun den Sprachnormen einer Minderheit von ideologisierten Sprachmoralisten füge. „Sollen wir nun von Auto Fahrenden statt Autofahrern, Trinkenden statt Trinkern oder Mitgliederinnen statt Mitgliedern sprechen?“, fragt Kuhla. In Kirche, Politik und Sport sei sogar schon von Götterinnen, Mikrofon*Innen, Vorbilderinnen, Polizist_Innen, Adlerinnen oder einer Computa und ähnlich fragwürdigen Wortverhunzungen die Rede. Die AG Gendersprache des VDS kritisiert, dass ein ideologisierter DUDEN, getarnt als neutrales Standardwerk, die deutsche Sprache durch komplizierte Umschreibungen lächerlich und die Deutschen zu Sprachkrüppeln macht.
Der Gender-DUDEN will berechtigte Anliegen der Gleichstellungspolitik sprachlich fördern. Er missbraucht aber dabei unsere Landessprache Deutsch, um unser Denken zu manipulieren und genderpolitisch zu steuern. Vor politischem Neusprech dieser Art warnte schon George Orwell.
Unklar ist auch, wie Genderdeutsch auf Migranten aus anderen Kulturkreisen wirkt oder wie es im internationalen Sprachgebrauch gelehrt oder eingesetzt werden könnte. Es dürfte dort ein zusätzliches Integrationshindernis darstellen.
Fazit: Der Gender-DUDEN verbiegt unsere deutsche Alltagssprache, schränkt die Redefreiheit ein, diskreditiert die Gleichstellung und erschwert die sprachliche Integration. Deshalb appelliert die AG Gendersprache des VDS an den DUDEN-Verlag: „Stampfen Sie Ihr neues Werk ein! Es ist überflüssig wie ein Kropf.“