Infobrief vom 18. Dezember 2022: „Zeitenwende“ – Wort des Jahres

1. Presseschau

„Zeitenwende“ – Wort des Jahres

„Zeitenwende“ ist das Wort des Jahres 2022, gewählt von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), es folgen „Krieg um Frieden“ und „Gaspreisbremse“. Das Wort an sich ist nicht neu, laut GfdS bezeichnet es speziell den Beginn der christlichen Zeitrechnung. Es stehe aber auch für einen beliebigen Übergang in eine neue Ära. Zuletzt bekannt gemacht und mit einer neuen spezifischen Bedeutung versehen hat es Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich vom russischen Überfall auf die Ukraine zu dieser Wortwahl veranlasst sah: Der 24. Februar 2022 markiere eine „Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents“. Die Wirtschafts- und Energiepolitik müssten neu verstanden werden, die anscheinend bewährten Handelspartner Russland und China erschienen im neuen Licht. Zugleich sähen viele Menschen diesen Moment als emotionale Wende, es gäbe wieder Angst vor einem Weltkrieg als Atomkrieg. Matthias Heine in der Welt nennt „Zeitenwende“ ein starkes Wort, an dem komme keiner vorbei. Das sei in den vergangenen Jahren bei den prämierten Wörtern der GfdS anders gewesen, oft erschienen sie „abseitig“. „Zeitenwende“ hingegen sei allgegenwärtig, dazu müsse sie nicht einmal jeden Tag zitiert werden. (gfds.de, welt.de)


Die deutsche Sprache als Türöffner und als Hindernis

Zwei unterschiedliche Blickwinkel zum selben Thema: Das Erlernen der deutschen Sprache als Bedingung für das Ausüben eines Berufs in Deutschland. Die Deutsche Allgemeine Zeitung interviewt Studenten in der kasachischen Millionenstadt Almaty. Informatik-Student David Korobchenko sieht die vielfältigen Studienmöglichkeiten in Deutschland als großen Vorteil und hofft, dort irgendwann arbeiten zu können. Ein Beitrag der Deutschen Welle kommt hingegen zu dem Ergebnis, dass fast 40 Prozent der Bewerber aus dem Ausland die deutsche Sprache als Hindernis sehen. (daz.asia, dw.com)


Passiv-aggressive Phrasen

Wenn bei einer Kommunikation das direkte Gegenüber fehlt und wir ohne Mimik und Gestik auskommen müssen, bleibt nur das Geschriebene. Es bietet reichlich Platz für Auslegungen, die nicht immer in die Richtung gehen, die wir beim Verfassen im Kopf hatten. Die E-Mail-Plattform GetResponse hat in einer Untersuchung sechs E-Mail-Phrasen herausgefiltert, die wir als besonders passiv-aggressiv wahrnehmen. „Künftig würde ich es bevorzugen, …“ klinge durch den Konjunktiv so, als ob der Sender der Nachricht nicht auf den Punkt kommt, zudem wirke die Formulierung etwas arrogant. Besser geeignet sei das persönliche Gespräch. „Laut meiner eigenen Notizen…“ suggeriere, dass man dem Gegenüber keinen Glauben schenkt. Besser sei es, bescheiden und zugleich offen zu formulieren: „Möglicherweise liege ich mit meiner Vermutung daneben, aber von dem, was ich sicher weiß, …“. Diese Formulierung zeige, dass man auch bereit sei, die Perspektive der Kollegen wahrzunehmen. Generell wiederholt GetResponse die Binsenweisheit, dass Probleme oder Nachfragen besser im persönlichen Gespräch zu klären sind, statt „Mail-Ping-Pong“ zu spielen. (arbeits-abc.de)


2. Gendersprache

Plötzlich unsichtbar, die Frauen

Wie man 99 Frauen entsorgt, hat Luise Pusch dereinst in die Welt gesetzt. Im Zuge der Diskussion um die Gendersprache hört man immer wieder von dem schwer vorstellbaren Zaubertrick, den die deutsche Sprache jedoch geschehen lässt. Der spielt sich so ab: Ein Chor aus 99 Sängerinnen steht auf der Bühne, ein männliches Mitglied des Chores tritt hinzu und im selben Moment verschwinden 99 Frauen, denn die gesamte Gruppe besteht nur noch aus Sängern. Der Germanist und Musiker Fabian Payr geht diesem übersinnlichen Phänomen in der Berliner Zeitung nach. Luise Pusch sagte: „Der wahre Feind ist das ‚generische Maskulinum‘, das Frauen besser unsichtbar macht als jede Burka.“ Dieser Satz erinnert an die chinesischen Wandparolen zu Maos Zeiten, auch sie schienen beim ersten Hinsehen plausibel, ja unwiderlegbar. Bei der Chor-Geschichte fällt ein wichtiger Sachverhalt unter den Teppich: „Der seit Jahrhunderten tief im Deutschen verwurzelte Sprachgebrauch lässt den Aspekt des Geschlechtlichen überall dort in den Hintergrund treten, wo er keine Rolle spielt“, so Payr.

Wo er keine Rolle spielt! Der Kontext einer sprachlichen Information sei ausreichend, um zu entscheiden, ob eine Personenbezeichnung maskulinum spezifisch oder generisch aufzufassen ist. Für Payr sind solche Erzählungen (Narrative) wie die Chor-Geschichte der Grund dafür, dass das Konzept einer geschlechtergerechten Sprache seit den 70er Jahren eine solch erstaunliche Karriere machen konnte. „Die Überzeugungskraft dieser Theorie beruht nicht auf einem tragfähigen sprachwissenschaftlichen Fundament, sondern in erster Linie auf der Bildhaftigkeit ihres zentralen Opfernarrativs.“ Viele Elemente der Genderbewegung erinnern Payr an die Sphäre des Religiösen: eine zentrale Erzählung (der Mythos von der unsichtbaren Frau), die Identifikation des Bösen (das generische Maskulinum und seine Nutzer/der Patriarch), eine gemeinsame Praxis als Distinktionsmerkmal (die Nutzung gendersensibler Sprache), die scharfe Gegenüberstellung von progressiven Befürwortern und konservativen Kritikern, das Inszenieren der eigenen Wahrheit als absolut und unhinterfragbar, das Belegen von Kritik mit einem Tabu. (berliner-zeitung.de)


Erste Platz Belegende sind Sieger

Ins Knie geschossen haben sich die österreichischen Sozialdemokraten: Erst Anfang des Monats hatte die SPÖ einen Genderleitfaden samt dazugehörigem Wörterbuch für Kärnten beschlossen; am Mittwoch (14. Dezember) wurde es in den Medien kritisiert und am Donnerstag wieder zurückgenommen. Der Grund waren darin enthaltene Umetikettierungen. Aus Bauern wurden „landwirtschaftlich Beschäftigte“, der Täter wurde zur „Unrechtsperson“, der Autor zur „literaturschaffenden Person“, Sieger wurden zu „erste Platz Belegenden“. Diese Wort-Neuschöpfungen stießen nicht nur in den Medien auf Befremden, auch die Politik war peinlich berührt. ÖVP-Landesrat Martin Gruber, eigentlich Koalitionspartner der SPÖ, fand deutliche Worte: „Ich glaube, wenn man sich das Wörterbuch anschaut, dann sind da wirklich haarsträubende Aussagen und Verwendungen von Worten drinnen. Das ist für mich auch eine Verschlechterung der deutschen Sprache, teilweise würde ich fast von einer Verhunzung sprechen. Irgendwann muss damit Schluss sein, bei aller Wertschätzung auch für Gleichberechtigung.“ Landeshauptmann Peter Kaiser und die zuständige Landesrätin Sara Schaar, Schöpfer des Leitfadens erklären die Rücknahme: Man wolle durch Sprache Bewusstsein schaffen und der Verwaltung eine Orientierung geben; die Kritik am Leitfaden habe sich hauptsächlich auf das Wörterbuch bezogen, „das sich in einigen Passagen als überzogen darstellt“. (derstandard.at)

(Anmerkung: Für die Schaffung eines Bewusstseins zum Nutzen der Betroffenen eignet sich „Schöpfer“ knackiger, überzeugender als „Schöpfer:innen des Leitfadens“; es kommt halt gequält-verquast herüber)


Spotify stellt sich taub

Einwände bügelt Spotify ab. Der schwedische Musikdienst verwendet in seinem deutschsprachigen Angebot seit zwei Jahren den Genderstern („Künstler*innen-Playlists“). Im (englischsprachigen) Diskussionsforum der „Spotify-Community“ gab es seit der Einführung mehrere Eingaben von Nutzern, diese Praxis zu beenden, der jüngste Diskussionsstrang stammt von Anfang Dezember. Die Gendervarianten seien „schwer zu lesen“, „jeder Stern ist ein Lese-Hindernis“, „Wir wollen unsere Muttersprache zurück“ zählt zu den Kommentaren. Teilweise werden diese Eingaben von mehreren Hundert Nutzern positiv gewertet. Mehrmals wird Spotify aufgefordert, eine Wahlmöglichkeit einzurichten, bei der die Variante mit Genderstern abgeschaltet werden kann. Mit Verweis auf seine Unternehmensrichtlinien schließt Spotify diese Diskussionen konsequent bereits wenige Tage nach der Eröffnung. Inhaltlich geht der Konzern überhaupt nicht auf die Vorschläge der Nutzer ein. Man könne ja über die Vorschläge weiterhin abstimmen, heißt es. (community.spotify.com)


Genderzwang an der Universität Basel

Die Schweizer SVP-Politikerin Sarah Regez studiert an der Universität Basel Politikwissenschaften und Recht. Ein im Oktober verabschiedeter Leitfaden der Universität Basel empfehle zwar das Verwenden von Genderstern, Doppelpunkt, Unterstrich und dergleichen im Sinne der „sprachlichen Inklusion von nichtbinären Geschlechtsidentitäten“, jedoch sei der Gebrauch dieser Zeichen nicht verpflichtend. Regez gab allerdings auf Instagram bekannt, dass einige Seminare der Uni Basel eine genderneutrale Sprache verlangen. Regez beschreibt wie sich an der Universität „ein Klima der Intoleranz und Meinungskonformität ausbreitet“. Sie stelle sich gegen die Sprachvorschriften und verzichte weiterhin auf das Verwenden der Gendersprache in E-Mails und Hausarbeiten. „Es wird erwartet, dass man gendert. Wer das kritisiert, hat den ganzen Raum gegen sich“, erklärt die Studentin. (20min.ch)

3. Kultur

Coburg setzt auf Mundart

Die oberfränkische Vestestadt Coburg wirbt künftig in Mundart. Die Abteilung Tourismus überarbeitete die Werbebroschüren und änderte neben der Optik auch den Werbespruch für die Stadt. „Coburg – Da is fei schö“ heißt es nun in den Broschüren, die nach und nach ausgetauscht werden. „Damit wollen wir Spannung erzeugen und Lust machen auf einen Besuch in der Stadt“, erklärt die Leiterin der Abteilung Tourismus, Kathrin Wortmann. Der Dialekt als regionale Besonderheit komme laut Wortmann besonders gut an. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Coburger Stadtrat, Michael Dorant, empfindet das neue Logo und den Spruch jedoch als „nicht zielführend“, der Werbespruch sei zwar im Dialekt verfasst, der Name „Coburg“ jedoch nicht. Auch das unterschiedliche Aussehen der gedruckten Produkte und der Internetseite sei irreführend. Abgesehen davon bezeichnet Dorant, der als Kommunikationsdesigner arbeitet, die neue Optik jedoch als „toll umgesetzt“. (np-coburg.de)


Bayerischer Dialektpreis vergeben

Der Förderverein „Mundart Allgäu“ erhielt einen von 14 Dialektpreisen des bayerischen Heimatministeriums. Die Dialektpreise würdigen Verdienste und Engagement im Bereich Dialektpflege und -forschung. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wurde von den Vorstandsmitgliedern des 2004 gegründeten Vereins, Uwe Söder, Andrea Lotter und Simon Gehring entgegengenommen. „Mundart Allgäu“ fördert den Fortbestand und die Pflege der Allgäuer Dialekte. Mundartautoren werden unterstützt, Mundartprojekte in Ton und Schrift, wie beispielsweise die Herausgabe von Hörbüchern, werden veranlasst und der Verein organisiert kulturelle und heimatbezogene Veranstaltungen. Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker überreichte den Preis und betonte, dass „Dialekt die Sprache der Heimat und Ausdruck regionaler Identität“ sei. (allgaeuer-zeitung.de)


International Fluchen

Schimpfwörter gibt es in allen Sprachen. Trotz der Sprachenvielfalt finden sich bei den Kraftausdrücken deutliche Gemeinsamkeiten. Eine Studie in der Fachzeitschrift Psychonomic Bulletin & Review stellt im internationalen Vergleich Ähnlichkeiten beim Fluchen fest. Es gebe ein Muster, nach dem entschieden wird, wie beleidigend man Schimpfwörter wahrnimmt. Schimpfwörter enthalten in verschiedenen Sprachen fast nie die Laute „l“, „r“, „y“ oder „w“. Dieses Muster deute darauf hin, dass diese Laute, sogenannte Approximanten, auf die Zuhörer weniger beleidigend wirken. Bei approximativen Lauten wird die ausgestoßene Luft relativ frei und gleichmäßig durch den Mund ausgeströmt. In der Regel sei dies bei Konsonanten der Fall, wie beispielsweise bei „J“ in „Jahr“. In der Studie wurden die Sprachen Arabisch, Chinesisch, Finnisch, Französisch, Spanisch und Deutsch analysiert. Auch erfundene Schimpfwörter wurden anhand des Musters durch die Mehrheit der 215 Probanden erkannt. Hierfür wurden den Probanden „Pseudowortpaare“ wie Baum, Laum und Tsaum vorgestellt, aus welchen dann das vermeintliche Schimpfwort gewählt werden sollte. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Wörter ohne Approximanten häufiger als Schimpfwörter aufgefasst werden. (mdr.de)


4. Berichte

Tag der deutschen Sprache in Baku

Gülanbar Pirnasarova, VDS-Vertreterin in Aserbaidschan berichtet über den Tag der deutschen Sprache an der Aserbaidschanischen Universität der Sprachen in Baku. Lyrik stand im Zentrum der Veranstaltung, an der rund 50 Studenten und Dozenten teilnahmen. Goethes Gedicht „Heideröslein“ und das Märchen „Hänsel und Gretel“ wurden szenisch aufgeführt. Vorgetragen und interpretiert wurde ein Gedicht des aserbaidschanischen Dichters Ahmad Dschavad, das die Studentin Fatima Kerimova ins Deutsche übersetzt hatte. (azertag.az, ikisahil.az)


5. Denglisch

Merry X-Mas

Die Weihnachtsfeiertage rücken näher, die Adventskalendertürchen werden weniger – da blickt der Autor Peter Littger in seiner Denglisch-Kolumne in der Wirtschaftswoche auf die beschaulichen Tage des Jahres. Die „X-Mas“-Plakate haben schon vor Jahren Einzug in die deutschen Schaufensterläden gefunden, und wer was auf sich hält oder tatsächlich englischsprachige Kollegen um sich hat, der kommt auch um ein „Merry Christmas“ nicht herum. Wobei: Das ist in England und den USA mittlerweile schon fast verpönt, denn nicht jeder feiert wirklich christliche Weihnachten. Wer es neutraler mag oder sein Gegenüber nicht vergrämen will, der nutzt „Happy Holidays“ oder freut sich über die festive season. Zur Weihnachtsfeier gehört selbstverständlich auch das Wichteln, so Littger, also das zufällige Verschenken von Kleinigkeiten im Kollegenkreis. Auf Englisch wird diese Tradition zu Secret Santa. In diesem Sinne: Ho! Ho! Ho! (wiwo.de)


6. Soziale Medien

Unerlaubt gegendert

Aus der Abteilung „Übergriffig hoch 10“ gibt es im Internet den Fall des Renfordt Malerfachbetriebs. Deren Geschäftsführer und Prokurist werden auf der Seite des Architektur-Dienstleisters Heinze als „Geschäftsführer:in“ sowie „Prokurist:in“ geführt. Geschäftsführer Jochen Renfordt hat den Betreiber der Seite mehrfach per Mail aufgefordert, ihn und seinen Mitarbeiter korrekt zu benennen. Seine Mails wurden ignoriert, eine Antwort bekam er nicht. Nachdem der VDS in den sozialen Medien die Architektur-Plattform in verschiedenen Beiträgen markiert hat, gab es dann eine Rückmeldung – allerdings anders, als man es bei einer Kommunikation auf Augenhöhe eigentlich gewohnt ist: Auf Instagram wurde der VDS geblockt, die Heinze-Inhalte sind für uns also nicht mehr sichtbar. Von der Heinze-Internetseite ist der Malerbetrieb verschwunden, eine Fehlerseite wird angezeigt; man könne sich, so steht dort, an den Kundenservice melden, wenn man die Info dort vermisst. Das entspricht dem, was vorher ohne Erfolg versucht worden war. Jetzt also scheint man bei Heinze genervt davon zu sein, dass die eigene woke Ausrichtung nicht überall nur für tosenden Beifall sorgt. Wer respektvoll handeln will, sollte wissen, dass Respekt keine Einbahnstraße ist. Wer seine Zulieferer derart ignorant missachtet, zeigt, dass ihm die Zurschaustellung woker Attribute wichtiger ist als das Miteinander. (facebook.com/vdsdortmund, heinze.de)


7. Kommentar

Angenommen, es stimmte

Bekanntlich dient das generische Maskulinum den Männern gegen die Frauen. Es wurde zu diesem Zweck überhaupt erfunden, und zwar, so zitiert die Berliner Zeitung die Sinologin und Journalistin Dagmar Lorenz, von einem „fiktiven Kollektivum, genannt ,die Männer‘, die von alters her vorsätzlich darum bemüht seien, den weiblichen Teil der Gesellschaft durch entsprechende Sprachregelungen zu unterdrücken.“ Das muss man sich mal vorstellen, wie die Mönche und die Ritter zusammenhocken und brüten: Wie kriegen wir die Frauen klein? Jungs, wir legen sie aufs Kreuz, wir bauen lauter Falltüren in die Sprache ein, zum Beispiel die Partizipien, und wir bilden Endungen, die nennen wir „männlich“. Lauter so Zeugs. Das macht die alle! Und das ganze nennen wir die „Muttersprache.“ Großes Schenkelklopfen!

Die Macht der Frauen muss ja infernalisch gewesen sein, so viel kriminelle Energie zu provozieren. Daran glauben inzwischen genügend Menschen, na ja, nicht wirklich, aber man plappert halt mit, was angesagt ist, um so zu tun, als befände man sich auf der Seite der Braven. Auch wenn die Mehrheit mit den Ungezogenen geht. Dabei muss man nur mal den Spieß umdrehen und sagen: Na gut, nehmen wir an, einfach mal spaßeshalber nehmen wir an, wir alten weißen Männer hätten das generische Maskulinum verzapft. Wie viel würde es den Frauen nützen, wenn wir die Schuld auf uns nähmen und alle nur noch kariert, wollte sagen gegendert sprechen und schreiben?  Mit der Bitte um eine knackige, eine konkrete Antwort, die Frage lautet: wie viel? (Oliver Baer)


Der VDS-Infobrief enthält Neuigkeiten zu verschiedenen Sprachthemen. Männer sind mitgemeint, das Gleiche gilt für andere Geschlechter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln gelegentlich die Meinung der Redaktion wider.

Redaktion: Oliver Baer, Holger Klatte, Asma Loukili, Dorota Wilke, Jeanette Zangs

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