Infobrief vom 25. April 2022: Algeriens Abkehr vom Französischen

1. Presseschau

Algeriens Abkehr vom Französischen

Infolge der Kolonialzeit beeinflusst das Französische die nordafrikanischen Länder und Sprachen. So auch in Algerien, wo bis heute viele französische Wörter in die arabische Sprache aufgenommen werden. Besonders die algerische Kulturelite bevorzugt das Französische. Die ehemalige Kulturministerin Wafaa Chaalal erklärte kürzlich in einem Interview: „Wir denken auf Französisch und sprechen Arabisch.“ Diese Aussage erntete viel Kritik in den sozialen Medien. Die Einstellung gegenüber Frankreich ändert sich und vor allem der jüngere Teil der Bevölkerung wünscht sich eine Abkehr von der Sprache der ehemaligen Kolonialherren. Mehrere Ministerien im Land verbannten in den vergangenen Monaten das Französische aus der offiziellen Korrespondenz, und auch die neue Kulturministerin Soraya Mouloudji hat das Arabische nun verpflichtend eingeführt. Aktueller Hintergrund für diese Entwicklung sind auch diplomatische Spannungen zwischen beiden Staaten. So kritisierte der französische Präsident Emmanuel Macron im vergangenen Herbst, dass Algerien das eigene politische Versagen immer noch auf die Kolonialzeit zurückführe und er ließ sich zu der Frage hinreißen, ob Algerien vor der Kolonialzeit überhaupt eine Nation gewesen sei. Seit 1830 war Frankreich die vorherrschende Kolonialmacht in dem nordafrikanischen Land, das nach langen, blutigen Auseinandersetzungen im Jahr 1962 seine Unabhängigkeit erlangte. (sueddeutsche.de)


Sprachliche Niederschläge

Der Krieg in der Ukraine schlägt sich auf die Sprache nieder. Im Zuge des russischen Angriffskrieges haben die Ukrainer neue Wörter zur Beschreibung der russischen Besatzer gefunden. Wie einst die Deutschen im Zweiten Weltkrieg werden die Russen nun auch „Okkupanten“ genannt. Neu ist die Wortschöpfung „Raschisten“, eine Mischung aus „Raschja“ – der englischen Aussprache von „Russland“ – und „Faschist“. Sogar in den ukrainischen Nachrichtensendungen wird der Ausdruck verwendet. Neben dieser Wortneuschöpfung gibt es bekannte Begriffe aus der Literatur. So werden die russischen Truppen als „Orks“ bezeichnet, das sind unmenschliche und plündernde Kreaturen, die den Lesern von J. R. R. Tolkiens „Herr der Ringe“ vertraut sind. Als Zeichen der Erwiderung auf Putins Missachtung einer eigenen ukrainischen Nation haben einige Medienanstalten in der Ukraine begonnen, sowohl Putin als auch Russland nur noch mit kleinen Anfangsbuchstaben zu schreiben. (rnd.de)


Betonung und Bedeutung

Zum Tag der Chinesischen Sprache (20. April) widmet sich die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) den Eigenheiten des Chinesischen und Entsprechungen im Deutschen. Chinesisch ist eine Tonsprache, so die GfdS, das heißt: Die Tonalität – also die Melodik der Sprechweise – bestimmt die Bedeutung des Wortes. So bedeutet die Silbe mit hoch-ebener Betonung ganz harmlos „Mutter“; wird sie jedoch mit fallend-steigender Betonung ausgesprochen, wird daraus mit viel Pech eine Beleidigung, mit viel Glück nur ein Tier: „Pferd“. Als Fremdsprache ist Chinesisch daher nicht leicht zu lernen, weil Missverständnisse zu leicht entstehen. Im Deutschen gibt es solche Probleme in dieser Form nicht. Dennoch gibt es Wörter, die durch eine leicht andere Betonung eine komplett andere Bedeutung erfahren. „Umfahren“ bedeutet – betont auf dem „fahren“ – das ausweichende Passieren einer Gefahrenstelle oder eines Staus; betont auf der Vorsilbe „um“ hingegen zeigt es an, dass jemand sein Gefährt direkt über jemanden oder etwas steuert. Gleiches Wort – konträre Bedeutung. Auch „umschreiben“ und „umschreiben“ ändern über die Betonung ihre Bedeutung. (gfds.de)

Anmerkung: Hier gibt es Parallelen für Liebediener des Englischen, die das Deutsche am liebsten durch die Weltsprache ersetzt wüssten. Sie können ähnliche Entdeckungen machen – sofern sie sich ernsthaft mit Englisch befassen. Mit falscher Silbenbetonung irritiert man englische Muttersprachler, man blamiert sich und provoziert Missverständnisse.


2. Gendersprache

Gendern an Schweizer Hochschulen in der Kritik

Auch in der Schweiz wird an Universitäten immer häufiger gegendert, immer mehr Unis geben sich Leitlinien, um die vermeintlich geschlechtergerechte Sprache voranzubringen. Mitunter hat der Sprachgebrauch Auswirkungen auf die Notengebung, wie eine Umfrage der Neuen Zürcher Zeitung ergibt: Beim Nicht-Gendern drohen Punktabzüge. Bei der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) kann gendergerechte Sprache als Bewertungskriterium festgelegt werden, das muss aber vorher angekündigt werden. „Jedoch ist das generische Maskulinum an der ganzen ZHAW explizit nicht erwünscht“ so die Uni. Die ETH Zürich hält es ähnlich, die Universität Zürich hat keine Vorgaben und überlässt es den Dozenten, ob und wie sie Gendern in ihren Arbeiten fordern. Es regt sich jedoch Kritik. SVP-Kantonsrat Claudio will keine politische Indoktrination in einer öffentlichen Schule: „Das hat an einer Bildungsinstitution nichts verloren. Wir haben renommierte Hochschulen. Die sollen der Wissenschaft nachgehen und nicht über den Genderstern diskutieren.“ Gemeinsam mit zwei Ratskollegen von der FDP.Die Liberalen hat der Unternehmer deshalb eine Anfrage beim Züricher Regierungsrat eingereicht. Die Kantonsräte verweisen darin auf den Rat für deutsche Rechtschreibung, der letztes Jahr die Aufnahme des Gendersterns und anderer verkürzter Formen „nicht empfohlen“ hat. Sie verlangen Auskunft über die Rechtslage und wie sich Studenten gegen den Gender-Zwang wehren können. Der Regierungsrat hat drei Monate Zeit, die Anfrage der Kantonsräte zu beantworten. (nzz.ch)


Alicia Joe bleibt gender-skeptisch

Anfang des Jahres ging ein Youtube-Video von Alicia Joe viral: In einer knappen halben Stunde erklärte sie mit einfachen Worten und verständlichen Beispielen, warum Gendern mehr als problematisch ist und am Ende scheitern wird. 1,3 Millionen mal wurde das Video angeklickt. Jetzt hat sie in der NDR-Sendung „deep und deutlich“ ihre Argumente erneut untermauert und mit dem Blogger-Paar Jule und Sascha Lobo diskutiert. Sie befürchtet, das Gendern führe trotz der guten Intention zu einer Spaltung der Gesellschaft, wenn Leute sich nicht mehr verstanden fühlen. Dazu kommt das Problem, dass Sprache auch für diejenigen verständlich sein muss, die sie lernen – Migranten – oder sie als Muttersprachler dennoch nur schwer verstehen können, etwa wegen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Legasthenie. Sascha Lobo sieht im Gendern kein Problem, sondern eher bei den Gender-Gegnern: „Mir kommt es eher so vor, als würden die Leute um Gottes willen nicht (wollen), dass man gendert: ‚Die wollen uns was vorschreiben!‘ Das bloße Gendern empfinden sie schon als Angriff auf ihr mühsam zusammengeklöppeltes Weltbild.“ (ndr.de, youtube.com)


Gendern in Stellenanzeigen

Klassisch statt modern – das ist die Bilanz eines studentischen Forschungsprojekts an der Universität Darmstadt, das Stellenanzeigen unter anderem auf Gendern untersucht hat. Die Studenten unter Prof. Ingo Hamm haben Probanden verschiedene Stellenanzeigen vorgelegt, die sie mit „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ bewerten konnten. Als mögliche Berufsbezeichnungen stellte ein Programm zufällig verschiedene Möglichkeiten zur Wahl: klassisch im generischen Maskulinum, aber auch mit Gendersternchen, einem Schrägstrich oder einem angehängten „Y“. Dabei kam heraus, dass Stellenbeschreibungen im generischen Maskulinum eher abgewertet wurden. Jedoch führte auch die Schreibweise mit Y („WirtschaftspsychologY“) zu einer negativen Bewertung. Am besten bewertet wurde die mittlerweile etablierte Version „Wirtschaftspsychologe (m/w/d)“. Das Gendersternchen bekam zwar auch positive Werte zugesprochen, lag bei der Zustimmung jedoch weit hinter „(m/w/d)“. Generell wurde aber nicht nur das Schriftbild bewertet, sondern die gesamte Erscheinung – vor allem unter dem Aspekt, wie glaubhaft und positiv die Stellenbeschreibung im Ganzen wahrgenommen wird. Zum Beispiel kam eine Ausschreibung besser an, worin auf die „Persönlichkeitsentfaltung“ des Bewerbers Wert gelegt wird, als eine Ausschreibung, in der die Inklusion behinderter Bewerber betont wird. War stattdessen „gleiche Bezahlung“ hervorgehoben, wurde die im übrigen identische Absicht des Stellenanbieters als Ermutigung zu einer Bewerbung verstanden. Die Studie diente Übungszwecken, sie ist wegen geringer Fallzahl nicht repräsentativ. (xing.com)

3. Sprachspiele: Unser Deutsch

Meister statt Master?

Ist dies nur ein Wortspiel oder etwa ein bildungspolitischer Appell? Beginnen wir mit den Wörtern. Die Ähnlichkeit ist kein Zufall. Beide Wörter leiten sich historisch vom lateinischen magister ab, im alten Rom ein ‚Vorsteher, Leiter, Lehrmeister‘, auch jemand, der dem obrigkeitlichen Amt, dem magistrātus, vorsteht.

Unser Meister ist schon seit dem 8. Jahrhundert belegt (althochdeutsch meistar). Die Kontraktion von –agi- zu –ei- findet sich öfter, zum Beispiel in maget zu meit. Oder in dem bekannten Beginn des Nibelungenliedes (als Variante von gesaget): Uns ist in alten mæren wunders viel geseit. Auch das englische master ist durch Kontraktion entstanden (aus altenglisch mæg(i)ster).

Im Mittelalter bezeichnete der meister ganz allgemein jemanden, der eine Wissenschaft oder Kunst beherrscht. Bildende Künstler werden zuweilen heute noch Meister genannt. Gegen Ende des Mittelalters wurde das Wort dann verengt auf den Handwerksmeister. Von der ursprünglichen Vielfalt zeugen noch Zusammensetzungen wie Bürgermeister, Jägermeister, Schachmeister.

Anders entwickelte sich die Verwendung des lateinischen Wortes. Mit dem Aufkommen der Universitäten wurde Magister Artium der Titel des Universitätslehrers, später abgelöst vom Doktor – Goethes Faust rühmt sich: heiße Magister, heiße Doktor gar. In den 70er Jahren wurde der Titel Magister (abgekürzt M.A.) in den deutschen Hochschulen wiederbelebt. Er galt nun als erster akademischer Abschluss und Alternative zum Lehramtsexamen, beides Voraussetzung für die Promotion. Die Bologna-Reformen haben diesen Magister jüngst durch den internationalen Master ersetzt.

Kurzgefasst geht die Bedeutungsentwicklung des römischen magister in zwei Richtungen: Im Deutschen wird er in 324 Ausbildungsberufen zum Handwerks- und Industriemeister, im Englischen ist der master nach wie vor ein akademischer Grad. So wurde das Wort auch ins deutsche Bildungssystem aufgenommen.

Meister und Master stehen bei uns für zwei völlig verschiedene Bildungswege. Hier die duale praxisorientierte Berufsausbildung, dort die akademischen Studiengänge, denen zumeist ein konkreter Berufsbezug fehlt. Dies wird zwar immer wieder propagiert, ist aber mit Tradition und Anspruch der Universitäten schwer vereinbar. Auch die Terminologie verfestigt den Unterschied von expliziter Berufsausbildung und Studium. Hier der Lehrling oder Azubi, dort der Student oder Studi, hier die Gesellenprüfung, dort der Bachelor als erster Abschluss. Und am Ende heißen die einen nur Handwerker, die anderen dürfen sich Akademiker nennen. Allerdings hat sich das quantitative Verhältnis der beiden Ausbildungswege in den letzten Jahrzehnten völlig umgekehrt. Heute macht jeder zweite Jugendliche das Abitur (in meiner Zeit waren es nur 5%) und erhofft sich mit dem Studium den Zugang zu besser bezahlten Jobs. Viele allerdings, die zum Beispiel Germanistik oder Psychologie studiert haben, finden keine Arbeit. Handwerker dagegen werden händeringend gesucht. Ihr Wissen und ihre Erfahrung im Umgang mit unserer hochtechnisierten Welt ist gleichrangig mit mancher akademischen Qualifikation. So wächst auch ihr Ansehen und ihr Einkommen, wenn auch mit Verzögerung. Der Meister hat begonnen den Master zu überholen.

Horst Haider Munske

Der Autor ist Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Vereins Deutsche Sprache e. V. Ergänzungen, Kritik oder Lob können Sie schicken an: horst.munske@fau.de

Anmerkung: Bereits im Jahr 1972 empfahl eine Göttinger Studentin einem ratsuchenden Studienanfänger die Kombination „Germanistik und Fräser, sicher ist sicher.“


4. Kultur

Taylor Swift auf Latein

Wer in der Schule Latein lernt, muss sich oft mit historischen Texten von Feldherren zufriedengeben, die ihre Kriege verherrlichen. Für Jugendliche sind diese Themen nicht immer ansprechend. Deswegen hat ein Fachmann der Cambridge University einen neuen Leitfaden geschrieben, der erklärt, wie man der toten Sprache wieder Leben einhaucht. Er empfiehlt den britischen Lehrern, die Sprache wie eine moderne Fremdsprache zu unterrichten. Anstatt lediglich Grammatik und Übersetzungen zu lernen, sollen die Schüler motiviert werden, die Sprache aktiv zu sprechen. Als lebensnahes Beispiel werden Lieder der US-amerikanischen Pop-Sängerin Taylor Swift aufgeführt. Für Moritz Geier von der Süddeutschen Zeitung eine willkommene Abwechslung zu Ovid. Aus dem Liedtext „long night, with your hands up in my hair“ könnte also bald „carpe noctem“ werden. (sueddeutsche.de)


Falsche Fährten

Im Englischen heißen sie „false friends“, falsche Freunde: Wörter, die vertraut klingen, aber doch etwas anderes bedeuten. Wenn ein Deutscher, der Englisch mehr schlecht als recht spricht, in einem Londoner Restaurant „I become a beefsteak“ sagt, wird er spöttische Blicke ernten – wie mag sich der Gast in ein Steak verwandeln? Das deutsche „bekommen“ ist eben nicht „become“, die Bestellung würde eher „I’ll take the beefsteak“ oder „I’d like the beefsteak“ lauten. Die Plattform dwds.de (Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache) nimmt in einem Rätsel die historischen Wurzeln dieser „Rattenfängerwörter“ unter die Lupe. Verdiente man im Mittelalter mit „Arbeit“ wirklich sein täglich Brot? War ein „Schock“ schon immer ein erschrecktes Innehalten? Die Wörter haben es in sich, nicht immer liegt die Antwort auf der Hand. (dwds.de)


5. Berichte

Hamburger Plattdeutsch-Tag wieder aufgelegt

Der Hamburger Plattdeutsch-Tag wird 2022 erstmals nach zwei Jahren wieder stattfinden. Am 23. April haben Hamburger die Möglichkeit, den Dialekt an verschiedenen Orten zu erkunden. Gleichstellungssenatorin und Schirmherrin Katharina Fegebank erklärte, „der Plattdüütsch-Dag bietet zahlreiche spannende Möglichkeiten, die Sprache zu erleben und auszuprobieren, die seit Jahrhunderten von vielen Menschen in Hamburg gesprochen und von noch mehr Menschen in unserer Stadt verstanden wird.“ Niederdeutsches Platt sei ein Identifikationsanker für die Hamburger und deswegen sind rund 40 Veranstaltungen in allen Stadtteilen geplant. Neben Vorträgen zur Geschichte der plattdeutschen Sprache soll es auch Vorführungen, Theaterstücke, Werkstätten und Mitmach-Aktionen geben. Der Plattdeutschrat für Hamburg organisiert den Tag. (welt.de, welt.de)


Tag des Buches und des Urheberrechts

Zum Tag des Buches und des Urheberrechts am 23. April erinnert der VDS-Vorsitzende Walter Krämer an die Bedeutung des geschriebenen und gelesenen Wortes. Bücher seien wichtig für die Entwicklung von Kindern, deswegen sollten Eltern möglichst früh mit dem Vorlesen beginnen. Für Kinder sei es die erste Form der Sprachförderung, sie lernten so das Hören von Buchstaben und Silben und könnten sie später leichter nachahmen, so Krämer: „Unser Wortschatz vergrößert sich durch das Vorlesen ganz nebenbei; wenn Eltern ihren Kindern diese Zeit schenken, setzen sie wichtige Bausteine für den späteren Sprach- und auch Schrifterwerb.“ Dazu öffnen Bücher Horizonte, sagt Krämer, sie ermöglichten es, Zusammenhänge zu erkennen und Schlussfolgerungen zu ziehen. Krämer bricht dabei auch eine Lanze für das traditionelle, gedruckte Buch. „Auch wenn moderne Lesegeräte weniger Platz im Urlaubskoffer wegnehmen: Ein Buch mit Seiten spricht Kopf und Hand an, es manifestiert sich anders in unseren Gedanken als ein Buch, das am Bildschirm gelesen wird.“

Zum Welttag des Buches und des Urheberrechts am 23. April verschenkt der VDS je 20 Exemplare des Buches „Mein Jahr mit der deutschen Sprache 2013. Basilisken-Presse 2020“ von Michael Rumpf. Die ersten 20 Interessierten, die sich per E-Mail an info@vds-ev.de melden, erhalten es kostenlos zugeschickt. (vds-ev.de)


IFB-Verlag im Netz

Der IFB-Verlag Deutsche Sprache hat endlich wieder eine eigene Netzseite. Nachdem der bisherige Netzauftritt durch ein Schadprogramm unbrauchbar wurde, war der Verlag monatelang im Netz nicht zu finden. Nun gibt es einen neuen, übersichtlichen Auftritt mit direkter Bestellmöglichkeit im Buchladen und Infos über das gesamte Buchangebot. Die IFB-Verlag Deutsche Sprache GmbH hat ihren Sitz in Paderborn. Gesellschafter sind unter anderem der Verein Deutsche Sprache e. V. und der „Sprachkreis Deutsch“ in Bern. (ifb-verlag.de)


6. Denglisch

Hubs in Hamburg

Die Hamburger Regionalausgabe der BILD befasst sich sprachkritisch mit Denglisch im Hamburger Rathaus. Dort finde man neuerdings viele „Hubs“, also „Logistik-Hub“, „Wissenschafts-Hub“, „Kreativ-Hub“. Was viele Hamburger als „(Tieden-)Hub“ oder „Hubbrücke“ verstehen könnten, stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich Nabe wie in Radnabe und wird meist im Sinne von „Zentrum“ oder „Knoten(punkt)“ verwendet. Es sei also nicht so, meint BILD Hamburg, dass es keine deutschen Wörter gibt, sondern wieder mal so ein Fall, dass „sich Menschen wichtig machen wollen oder zumindest banale Begriffe mit vermeintlicher Wichtigkeit aufladen wollen“. (bild.de)


Der VDS-Infobrief enthält Neuigkeiten der vergangenen Woche zur deutschen Sprache. Männer sind mitgemeint, das Gleiche gilt für andere Geschlechter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln gelegentlich die Meinung der Redaktion.

Redaktion: Oliver Baer, Holger Klatte, Asma Loukili, Dorota Wilke

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