Italien zieht in der Europäischen Union einige Kritik auf sich, zuletzt bei Aufstellung seines Haushalts und der Ausweitung seines Staatsdefizits. Der Verein Deutsche Sprache erlebt hingegen mit einigem Staunen und großem Respekt eine bemerkenswerte Aktion der Italienischen Botschaft in Deutschland sowie zahlreicher Dozentenverbände. Am 19. Oktober veröffentlichte der Tagesspiegel aus Berlin deren Erklärung: „Italienisch – eine Sprache für Europa“. Eine Begegnung der Europäer untereinander gelinge nur, so das Manifest, wenn sie gegenseitig ihre Sprachen lernen und sprechen. Kommunikation in einer einzigen Sprache reiche nicht hin, um Verständnis füreinander zu entwickeln und Stereotype abzubauen. Der Verein Deutsche Sprache fühlt sich mit dieser Aktion der Italiener in seiner Politik für Mehrsprachigkeit bestätigt. Er stellt mit Bedauern fest, dass die deutsche Bundesregierung, ungeachtet aller treuherzigen Bekenntnisse, weiterhin auf die Dominanz des Englischen in der europäischen Kommunikation setzt. Die Verhandlungen zum Brexit geben einigen Anlass, sich auf das Verständigungspotenzial der übrigen europäischen Sprachen zu besinnen, statt sich weiterhin auf englische Einsprachigkeit einengen zu lassen.